Die Transaktion soll noch im ersten Halbjahr 2018 abgeschlossen werden und steht unter dem Vorbehalt der üblichen Abschlussbedingungen. Das US-Unternehmen ist laut Angaben einer der Marktführer im Bereich von Softwarelösungen von elektronischen Gesundheitsakten in der Onkologie. Ausserdem ist Flatiron in der Analytik und Aufbereitung von Daten aus der klinischen Routine (Real-world evidence) für die Krebsforschung tätig.

ROCHE KOMMT MIT PERSONALISIERTER GESUNDHEITSVERSORGUNG VORAN

Die Akquisition bringe zwei Unternehmen zusammen, die durch Fortschritte bei der Erfassung und Analyse von Gesundheitsdaten die Lebensqualität von Krebspatienten verbessern wollen, schreibt Roche zur Begründung für die Übernahme.

Erst Ende Dezember hatte Roche die Übernahme von Ignyta angekündigt. Auch mit diesem Zukauf baut Roche das Onkologieportfolio weiter aus, da Ignyta auf Krebs-Therapien spezialisiert ist.

STRATEGISCH SINNVOLL

Von Analystenseite wird der jüngste Zukauf als strategisch sinnvoll bezeichnet. Die Übernahme passe gut in die personalisierte Gesundheitsstrategie, die Roche verfolge, heisst es etwa in einem kurzen Kommentar bei der Credit Suisse. Flatiron könne mit seiner Technologie und analytischen Infrastruktur diesen Prozess sogar beschleunigen.

Analyst Stefan Schneider von Vontobel sieht den Zukauf ähnlich. Wie er betont, könne Roche dank der Flatiron-Daten noch besser verstehen, wie verschiedene Mittel bei verschiedenen Krebs-Patienten wirken. Die Zusammenarbeit mit Echtzeit-Daten sollte es auch ermöglichen, klinische Versuchsreihen in der Krebsforschung schneller zu erstellen, da die Patientengruppen mithilfe der Daten gezielter ausgesucht werden können.

An der Börse wird die Übernahme wohlwollend aufgenommen. Die Genussscheine von Roche gewinnen gegen 10.20 Uhr 0,9% hinzu und damit etwas stärker als der Leitindex SMI, der um 0,69% steigt.

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(AWP)