RWE erwartet 2017 ein bereinigtes operative Ergebnis (Ebitda) von 5,4 bis 5,7 Milliarden Euro, nach 5,4 Milliarden Im Vorjahr. Das bereinigte Nettoergebnis sieht der Konzern bei 1 bis 1,3 Milliarden Euro. Im Vorjahr lag es bei 777 Millionen Euro. "Unsere finanzielle Situation bietet eine solide Basis für die Zukunft", kommentierte Vorstandsvorsitzender Rolf Martin Schmitz.

ENERGIEHANDEL RAUS AUS DER VERLUSTZONE

Im ersten Halbjahr steigerte RWE sein bereinigtes Ebitda um 6,7 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro und hat damit schon mehr als die Hälfte der Ernte für das Jahr eingefahren. Dabei kehrte das Unternehmen insbesondere im Energiehandel zurück in die Spur. Es schaffte nach einem Vorjahresverlust nun mit 131 Millionen Euro Ergebnis in dem Bereich die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Das Ergebnis der europäischen Stromerzeugung blieb indes hinter dem Vorjahr zurück, verlief aber operativ besser als geplant und soll im Gesamtjahr besser abschneiden als zunächst erwartet. Niedrigere Ergebnisse lieferte die Braunkohle- und Kernenergiesparte. Insgesamt blieben die Margen in der konventionellen Stromerzeugung unter Druck.

Auch die Ökostromtochter Innogy trug zur Ergebnisverbesserung bei. Das Unternehmen steuert weiterhin den Löwenanteil zum Ergebnis von RWE hinzu. Ohne Innogy erreichte der Versorger ein bereinigtes Ebitda von 1,4 Milliarden Euro. Unter dem Strich profitierte RWE von der Rückzahlung der Brennelementesteuer und einem besseren Finanzergebnis und erzielte so einen Nettogewinn von rund 2,7 Milliarden Euro, nach 457 Millionen im Vorjahr. Bereinigt erhöhte sich der Gewinn um rund 35 Prozent auf 809 Millionen Euro.

NETTOVERSCHULDUNG GESUNKEN

RWE hatte wegen der Rückzahlung von 1,7 Milliarden Euro ungerechtfertigter Atomsteuer bereits eine Sonderausschüttung von 1,00 Euro je Aktie für die Aktionäre angekündigt. Die Anteilseigner erhalten diese zu der bereits anvisierten ordentlichen Dividende von 0,50 Euro je Aktie für das laufende Geschäftsjahr. Der Rest der Steuerzahlung fliesst in die Schuldentilgung. So sanken die Nettoverbindlichkeiten von Ende 2016 bis Ende Juni um 1,2 Milliarden auf rund 21,5 Milliarden Euro. Positiv wirkten sich ausserdem niedrigere Pensionsverpflichtungen aus. RWE erwartet, zum Jahresende mit einer Nettoverschuldung unter dem Vorjahreswert von 22,7 Milliarden abzuschliessen./nas/tav/stb

(AWP)