Darunter sind die Elektrizitätswerke von Zürich (EWZ), Bern (EWB), Luzern (EWL) und St. Gallen, wie die "Handelszeitung" am Mittwoch in einem Vorabdruck schrieb. Mehrere unabhängige Quellen aus der Telekombranche haben gegenüber der Nachrichtenagentur sda den Bericht bestätigt. Mit den anderen grossen Städten Basel, Lausanne und Genf liefen die Verhandlungen noch.

Offiziell heisst es indes bei allen angefragten Stadtwerken: "Kein Kommentar." Offenbar will Salt bestimmen, wann die Neuigkeit an die Öffentlichkeit geht: "Salt kommuniziert zu neuen Angeboten an dem Tag, an welchem sie für Kunden erhältlich werden", erklärte Salt-Sprecher Benjamin Petrzilka auf Anfrage lediglich.

VOLLEN ZUGRIFF AUFS NETZ

Dabei will Salt nicht nur Netzkapazität von den Stadtwerken mieten. Das Unternehmen von Xavier Niel will selber über die Internetgeschwindigkeiten seiner Angebote für die Kunden bestimmen.

Deshalb habe Salt Verträge über die Benutzung der so genannten Schicht 1 (Layer 1) der Glasfasernetze abgeschlossen, hiess es. Dies bedeutet, dass Salt die technische Ausrüstung zum Betrieb der Glasfasern bis in die Haushalte selber installieren muss.

In der Vergangenheit war immer wieder über ein eigenes Festnetzangebot von Salt gemutmasst worden. Denn ein umfassendes Angebot, das Mobilfunk, Festnetz, Internet und Fernsehen umfasst und wie es die Konkurrenten Swisscom, Sunrise und UPC anbieten, gilt in Expertenkreisen als entscheidend für den Erfolg einer Telekomfirma.

RUF ALS PREISBRECHER

Der Salt-Besitzer kennt sich damit aus. In Frankreich setzt er als Preisbrecher die Konkurrenz seit Jahren unter Druck. Auch in der Schweiz warf er bereits nach kurzer Zeit Wellen: Die Swisscom lancierte im April 2015, also wenige Monate nach der Übernahme von Salt durch Niel, als Reaktion darauf die eigene Festnetzbilligmarke Wingo.

Mittlerweile hat Wingo auch ein Mobilfunkangebot. Salt hat unter Niel auch die Mobilfunkpreise in der Schweiz unter Druck gebracht.

Mit dem Einstieg ins Glasfasernetz schliesst Salt an die eigene Geschichte an. Die einstige Orange war 2008 der erste Anbieter von TV, Internet und Telefonie auf dem EWZ-Glasfasernetz. Ende 2010 verliess der Pionier die Datenautobahn der Zukunft wieder, nachdem Orange kaum Kunden gewonnen hatte.

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(AWP)