An der Börse kamen die Zahlen gut an. Das Papier kletterte auf den höchsten Stand in der Geschichte. Der Börsenwert des Unternehmens stieg damit in den vergangenen zwölf Monaten um rund zwei Drittel auf umgerechnet 245 Milliarden Euro. Damit konnte Samsung im vergangenen Jahr den Abstand zum Erzrivalen Apple verringern, liegt aber immer noch deutlich hinter den US-Konzern, der an der Börse derzeit mit rund 690 Milliarden Euro bewertet wird.

Für das zweite Quartal erwartet Samsung einen weiteren Wachstumsschub nicht nur durch "fortlaufend robuste Erträge" durch die Chipsparte, sondern nach der Markteinführung der Smartphone-Spitzenmodelle Galaxy S8 und S8 Plus auch bessere Geschäfte im Bereich mobile Kommunikation.

Samsung beschloss unterdessen nach monatelanger Prüfung, doch keine Dachgesellschaft zu bilden. Der US-Investor Elliot Management, der Aktionär bei Samsung Electronics ist, hatte mehrfach einen Konzernumbau zur Vereinfachung der Unternehmensstruktur, einschliesslich der Schaffung einer Holding, gefordert. Als Grund für seine Ablehnung nannte Samsung unter anderem ein unsicheres "rechtliches und ordnungspolitisches" Umfeld.

Samsung führte den Geweinnanstieg im ersten Quartal vor allem auf das gute Abschneiden der sogenannten Komponentengeschäfte, speziell der Bereiche Halbleiter und Displays zurück. Die Geschäfte seien vor allem wegen ansteigender und starker Verkäufe von Premiumprodukten gut gelaufen. "Aber der Umsatz des Bereichs mit Mobilgeräten ging infolge eines Rückgangs der Verkäufe von Flaggschiff-Produkten zurück."

Samsung ging es zuletzt auch darum, das Fiasko mit den Akku-Bränden bei seinem Smartphone Galaxy Note 7 im vergangenen Herbst hinter sich zu lassen und möglichen Imageschaden zu begrenzen. Der doppelte Rückruf des Geräts dürfte den Apple-Konkurrenten mit Kosten in Höhe von rund fünf Milliarden Euro belastet haben.

Zumindest für kurze Zeit kostete es den Südkoreanern auch den Spitzenplatz unter den Smartphone-Anbietern. Viel Hoffnung liegt daher nun auf dem Galaxy S8, das im April in den Handel kam. Die Zahl der Vorbestellungen übertraf bisher die Erwartungen.

Der positive Ausblick dürfte bei Samsung auch im Blick auf den laufenden Prozess gegen den 48-jährige Erben des Samsung-Imperiums, Lee Jay Yong, sorgen. Lee, der derzeit in Untersuchgungshaft sitzt, werden Präsidentenbestechung, Untreue und Meineid vorgeworfen./dg/DP/zb

(AWP)