Sartorius hatte sich bereits im Frühjahr vergangenen Jahres ambitionierte Mittelfristziele gesetzt. Diese bestätigte Kreuzburg ebenso wie die bereits veröffentlichte Prognose für das Jahr 2019, in dem Sartorius den Umsatz und die Profitabilität weiter steigern will. Zwischen 2020 und 2025 ist dann eine Verdoppelung der Erlöse auf 4 Milliarden Euro und ein Anstieg der Ertragsmarge auf etwa 28 Prozent vorgesehen. Das Wachstum soll mit einem deutlichen Arbeitsplatzaufbau einhergehen: Sartorius geht davon aus, die Belegschaft von derzeit rund 8000 auf dann etwa 15 000 zu vergrössern.

Um diese Ziele zu erreichen, will der Konzern sein Produktportfolio durch Eigenentwicklungen aber auch durch die Übernahme neuer Technologien Stück für Stück erweitern. Zudem hat das Management besonders wachstumsstarke Regionen im Visier, etwa Nordamerika, dem laut Kreuzburg grössten Markt für Bioprozessequipment und Laborprodukte. Dort gewinne der Konzern derzeit Marktanteile und wolle hier weiter zulegen.

China wiederum habe im Bereich der Biologika die höchsten Wachstumsraten. "Diese Potenziale wollen wir ausschöpfen und werden daher unsere Aktivitäten in beiden Ländern deutlich verstärken", bekräftigte Kreuzburg. Erste Schritte ist Sartorius bereits gegangen. So hat der Konzern etwa bestimmte Produktionskapazitäten für den US-Markt am Standort in Puerto Rico ausgebaut, die inzwischen angelaufene Beutel-Fertigung in China soll erweitert werden. So soll sich auch mit der Zeit das regionale Gefüge im Konzern verschieben, sodass die USA und die asiatischen Märkte künftig ähnlich stark wie Europa zum Konzernumsatz beitragen.

Für das laufende Jahr erwartet Sartorius zwar weiterhin gute Geschäfte mit der grösseren Sparte Bioprocess Solutions, doch dürfte die kleinere Laborsparte hinterherhinken. Das Geschäft mit der Laborausrüstung ist stark von der Konjunktur abhängig. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Sparte die ursprünglichen Hoffnungen des Vorstands nicht vollständig erfüllt, da sich das Wachstum im zweiten Halbjahr wegen der sich eintrübenden Wirtschaft in Europa verlangsamte. Europa steht in der Sparte für 40 Prozent der Umsätze.

2019 bleibe die weitere Entwicklung des Laborgeschäfts auf dem europäischen Kontinent noch abzuwarten, fügte Kreuzburg hinzu - generell rechne er aber mit einer weiterhin durchwachsenen Konjunktur. Auch der Brexit bleibt eine Unbekannte: "Stand heute erwarten wir aber keine grösseren Erschütterungen".

Nach den aktuellen Planungen des Managements soll 2019 konzernweit der Umsatz insgesamt um etwa 7 bis 11 Prozent zulegen. Die operative Ebitda-Marge soll nach 25,9 Prozent im Jahr 2018 auf etwas mehr als 27 Prozent steigen.

2018 hatte Sartorius der inzwischen wichtigste Auslandsmarkt Amerika das grösste Wachstum beschert. Der Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich wechselkursbereinigt um 13 Prozent auf rund 1,57 Milliarden Euro, unter dem Strich erhöhte sich der um Sondereffekte bereinigte Nettogewinn um mehr als ein Fünftel auf 175,6 Millionen Euro. Damit war das Unternehmen laut Kreuzburg wie schon den Vorjahren erneut schneller gewachsen als der Markt.

An Sartorius Wachstumskurs sollen auch die Aktionäre teilhaben. In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen bereits eine Dividendenerhöhung bekanntgeben, die neunte in Serie. Für 2018 erhalten die Halter von Vorzugs- und Stammaktien jeweils elf Euro-Cent mehr./tav/mne/mis

(AWP)