Der Stahlkonzern steigerte die Absatzmengen um 4,2% auf 1'797 Kilotonnen und den Umsatz um rund 16% auf 2,68 Mrd EUR. Das Wachstum sei nahezu auf alle Produktgruppen und Regionen zurückzuführen, teilt das Unternehmen am Donnerstag mit.

Der um Einmaleffekte bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) legte um 45% auf 222,7 Mio EUR zu und die entsprechende Marge verbesserte sich auf 8,3% (VJ 6,6%).

Unter dem Strich wurde ein Gewinn von 45,7 Mio EUR erreicht, nach einem Verlust von 80 Mio im Vorjahr. Positive Steuereffekte, vor allem aufgrund der Steuerreform in den USA, führten zu einem Steuerertrag von 3,3 Mio.

ZIELE ERREICHT

"2017 war ein erfolgreiches Jahr", sagte CEO Clemens Iller am Donnerstag an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. "Die höheren Preise sind Ergebnis höherer Basis- und Legierungspreise. So haben etwa die Schrottpreise im Jahresverlauf um 26% angezogen und der Nickelpreis um 20%. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Tonne lag 11% höher bei 1'490 EUR.

"Wir haben alle unsere Ziele erreicht oder übertroffen", so der CEO weiter. Dabei verwies er auf die Kostensenkungen und die strukturellen Fortschritte, die etwa bei den Deutschen Edelstahlwerken (DEW) oder Steeltec erreicht wurden. Das zweijährige Kostensenkungsprogramm habe 2017 Einsparungen von 30 Mio EUR gebracht und mit insgesamt 72 Mio das gesteckte Ziel um 2 Mio leicht übertroffen.

ALLE REGIONEN MIT WACHSTUM

Bei der regionalen Entwicklung sei die Umsatzsteigerung von 26% in den USA hervorzuheben. Die erfolgreiche Einführung neuer Produkte und die leichte Belebung der Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie war positiv. In Deutschland, Italien und Frankreich habe vor allem die anhaltend starke Nachfrage aus der Automobilindustrie den Umsatz getrieben.

In China wuchs der Umsatz um 38%. Ausgehend von einer niedrigen Ausgangsbasis wurde hier das Vertriebsnetz ausgebaut und Mitte des Jahres eine Mehrheitsbeteiligung an Shanghai Xinzhen Precision Metalwork übernommen. Mit der Neuinvestition sei das Angebot an gezogenen Blankstahlprodukten insbesondere in China deutlich erweitert worden.

Im laufenden Jahr werde man sich auf die Integration der übernommenen Teile von Ascometal konzentrieren. Der Kauf würde bei einem überschaubaren Risiko grosse Chancen bieten. Damit werde S+B zum neuen europäischen Marktführer für Qualitäts- und Edelbaustahl-Langprodukte. Zudem würden die Marktanteile in den Segmenten Öl&Gas, Kugellager und Automobil deutlich gesteigert. Die erwarteten Kostensynergien von rund 40 Mio EUR pro Jahr könnten sofort umgesetzt werden.

WEITERES WACHSTUM UND STEIGENDE PREISE ERWARTET

Für das Geschäftsjahr 2018 wird weiteres Wachstum erwartet. "Die ersten beiden Monate des Jahres sind bereits gut gelaufen", sagte Iller. Aufgrund des hohen Auftragsbestands und der robusten Fundamentaldaten in den meisten Abnehmerindustrien lautet die Prognose für den bereinigten EBITDA auf eine Spanne im Bereich zwischen 200 Mio und 230 Mio EUR.

Durch die von der US-Regierung angekündigten Schutzzölle auf Stahlimporte rechnet das Unternehmen nur mit geringen unmittelbaren Auswirkungen. Der Umsatzanteil der US-Exporte betrage 3%. "Wir lehnen grundsätzlich jede Form von Handelsbeschränkungen und Schutzzöllen ab", sagte der CEO. "Am Ende werden wohl die Kunden die 25% zahlen müssen." Für die Werke von S+B in Nordamerika rechnet Iller mit positiven Effekten.

Mit den Zahlen hat der Stahlkonzern die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Aktienkurs stieg am Donnerstag an einer insgesamt freundlichen Börse um 11,3% auf 0,81 CHF.

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(AWP)