Auf die Schweizer Banken kommen unter anderem verschärfte Anlegerschutzvorschriften zu. So gelten ab 2018 in der EU neue Richtlinien. Diese regeln etwa, wie Produktinformations-Dokumente erstellt und verteilt werden müssen, wie Risiken und Kosten dargestellt werden müssen oder wie Anleger über ihre Steuerpflichten informiert werden müssen.

Die Schweizer Börsen- und Finanzinfrastrukturbetreiberin will mit ihrer Einheit SIX Financial Information solche Aufgaben für ihre Kunden übernehmen. Die SIX Financial Information stellt einen von vier Geschäftsbereichen der SIX dar. Die Einheit ist spezialisiert auf Datendienste und regulatorische Dienstleistungen.

SIX UNTER DRUCK VON AKTIONÄR

Angesichts steigender Kosten und sinkender Erträge werden in der Bankenbranche seit geraumer Zeit Kooperation diskutiert. Die Idee einer Superbank, in der die Banken Verwaltung und Abwicklung zusammenlegen, hat die SIX nach einer Prüfung als unrealisierbar verworfen. Stattdessen will sie einzelne Dienstleistungen für verschiedene Banken und Bankengruppen übernehmen - so wie nun bei den Anlegerschutzvorschriften.

Die SIX gehört rund 130 Banken. Grösste Aktionärin ist die UBS. Deren Chef Sergio Ermotti hatte die SIX nach deren Absage an die Superbank in einem "Blick"-Interview kritisiert. Die SIX müsse über die Bücher gehen. "Ich glaube nicht, dass das heutige Geschäftsmodell langfristig nachhaltig ist", meinte er damals.

tuo/rw

(AWP)