Während der Umsatz im Gesamtjahr um 1,1 Prozent auf 9,56 Milliarden US-Dollar (rund 8,62 Mrd Euro) sank, lag die Bruttomarge bei 38,7 Prozent und damit um 1,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Der Überschuss brach um ein Fünftel auf rund eine Milliarde Dollar ein.

Am Kapitalmarkt kamen die Nachrichten dennoch gut an. Die STMicro-Aktie lag kurz nach Handelsbeginn rund 4,4 Prozent im Plus. 2019 hatten die Papiere ihren Wert mehr als verdoppelt. Auf längere Sicht sieht es noch besser aus: In den zurückliegenden fünf Jahren verzeichneten die Aktien ein Kursplus von über 260 Prozent.

Im letzten Jahresviertel konnte STMicroelectronics sowohl bei Mikrocontrollern als auch im Geschäft mit Chips für die Autoindustrie zulegen. Der Umsatz stieg im Quartalsvergleich um knapp 8 Prozent auf 2,75 Milliarden Dollar, die Bruttomarge legte um 1,4 Punkte auf 39,3 Prozent zu. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 392 Millionen Dollar fast 30 Prozent mehr. Damit übertraf STMicro bei allen Werten die Erwartungen der Analysten klar. Wegen der Schwankungen in der konjunktursensiblen Chipbranche werden Geschäftszahlen üblicherweise mit dem Vorquartal verglichen.

Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan atttestierte STMicro "starke Quartalsergebnisse" und einen "robusten Ausblick". Der Konzern bleibe weiter ein bevorzugter Titel im Halbleitersektor, der insgesamt ein schwaches Jahr hinter sich habe. Der Experte geht davon aus, dass sich die Stärke von STMicro auch 2020 fortsetzt. Das Unternehmen profitiere von Kunden wie Apple oder Tesla, die deutlich schneller als der Markt wüchsen, erklärte er. Auch aus Sicht des Analysehauses Kepler Cheuvreux hat STMicro starke Zahlen vorgelegt. Positiv sei zudem der Ausblick auf das bereits laufende Auftaktquartal 2020.

Für das typischerweise schwächere erste Quartal geht der Halbleiterspezialist im Vergleich zum Vorquartal zwar von einem deutlichen Umsatzrückgang von 14,3 Prozent aus. Im Jahresvergleich sollen die Erlöse dagegen um 13,7 Prozent steigen, hiess es. Die Bruttomarge wird bei 38 Prozent erwartet.

Konzernchef Jean-Marc Chery sprach von einem soliden Jahresabschluss, verwies in einer Telefonkonferenz aber auch darauf, dass die Marktbedingungen 2019 schwierig gewesen seien und es in Europa keine Erholung gegeben habe. Er setzt darauf, dass sich der Automarkt stabilisiert.

Für 2020 kündigte Chery weitere Investitionen von rund 1,5 Milliarden Dollar an und will zu "solidem Wachstum" zurückkehren. STMicro peilt mittelfristig einen Umsatz von 12 Milliarden Dollar an. Nach einem schwächer verlaufenen Jahresstart hatte der Konzern seine Umsatzprognose für 2019 gekappt./eas/nas/jha/

(AWP)