Der Betriebsgewinn nahm um Restrukturierungskosten im tiefen einstelligen Millionen-Bereich bereinigt um 5% auf 763 Mio CHF zu, wie der Lebensversicherer am Mittwoch mitteilte. Der Reingewinn stieg um ebenfalls 5% auf 524 Mio CHF.

Getragen wird die gute Leistung vom Fee-Geschäft, das von der Vermögensverwaltung für Dritte, der Versicherungsberatung sowie dem Verkauf anteilgebundener Angeboten lebt. Das Fee-Ergebnis steigerte die Swiss Life um 16% auf 222 Mio CHF und die Kommissions- und Gebührenerträge daraus nahmen um 4% auf 681 Mio (+6% in LW) zu.

Demgegenüber sank das Prämienvolumen um 2% auf 10,0 Mrd CHF (-1% in LW). Aus Profitabilitätsgründen und mit Blick auf die Kapitaleffizienz neigt die Swiss Life am Heimmarkt beim Zeichnen von traditionellen Lebensversicherungen zur Vorsicht.

VERBESSERTER PRODUKTMIX

Der Fokus gilt dem gebührenbasierten Geschäft. Der somit verbesserte Produktmix und Preisanpassungen liessen die Marge des Neugeschäfts auf 2,6% ansteigen, nach 2,1% Ende 2016. Damit liegt die Marge komfortabel über der Zielmarke von "mindestens 1,5%".

Das Neugeschäft entwickelt sich vor allem in der Schweiz mit einer Marge von 2,9% (VJ 1,4%) erfolgreich. Die Gruppe trat in der beruflichen Vorsorge (Volumen: -12%), speziell bei Einmalprämien, auf die Bremse und legte in der Einzellebenversicherung mit kapitaleffizienten fondsgebundenen Produkten (+24%) stark zu. Das Ergebnis stieg indes moderat um 1% auf 425 Mio CHF.

Gut schnitt die Swiss Life in Frankreich ab, wo das Ergebnis um 7% auf 134 Mio EUR zunahm. In einem rückläufigen Markt wuchsen sowohl die Prämieneinnahmen (+10%) als auch die Fee-Erträge (+22%) stark. Der Anteil fondsgebundener Produkte beläuft sich in Frankreich auf hohe 51%. In Deutschland stieg das Ergebnis mit einem beinahe unveränderten Prämienvolumen um 15% auf 65 Mio EUR und im internationalen Geschäft mit vermögenden Kunden um 2% auf 23 Mio.

Auch der Bereich Asset Managers steigerte den Betriebsgewinn, und zwar um 7% auf 123 Mio CHF. Im Geschäft mit Drittkunden flossen Neugelder im Umfang von 3,3 Mrd zu, wodurch sich die verwalteten Vermögen um 10% auf 54,3 Mrd erhöhten.

Mit den Kapitalanlagen erwirtschaftete die Swiss Life direkte Erträge in Höhe von unverändert 2,2 Mrd CHF. Die Nettoanlagerendite (nicht annualisiert) nahm auf 1,4% von 1,6% ab. Allerdings verbuchte die Gruppe im laufenden Jahr mit 35 Mio (VJ 238 Mio) klar weniger Kapitalgewinne aus dem Verkauf von Assets. Ein starkes Standbein in der Asset Allocation bilden die Immobilien, deren Anteil auf 17,2% (Ende 2016: 16,4%) wuchs.

AUF ZIELKURS

Es sei gelungen, die Ertragskraft im Halbjahr weiter zu stärken, bilanzierte ein zufriedener und nach überstandener Krebsbehandlung gesunder CEO Patrick Frost an einer Telefonkonferenz. In der Umsetzung des Unternehmensprogramms "Swiss Life 2018" sei man den Plänen sogar leicht voraus.

So steht die annualisierte und um nicht realisierte Kapitalgewinne bereinigte Eigenkapitalrendite mit 10,5% (VJ 11,1%) weiterhin über dem Mittelfristziel von 8% bis 10% und von den geplanten Kosteneinsparungen von 100 Mio CHF seien gut zwei Dritteln umgesetzt, so Frost. In Sachen Cash-Überweisungen von 1,5 Mrd CHF flossen bereits rund 80% an die Holding.

An der Börse schlossen die Aktien nach einem Auf-und-Ab mit -0,1% leicht im Minus. In Analystenkreisen war von einem soliden und leicht über den Erwartungen liegende Ergebnis die Rede. Swiss Life sei mit Blick auf eine weitere Dividendenerhöhung auf Kurs, hiess es etwa bei der Bank Vontobel. Die zweitweilig stärkeren Abgaben wurden mit Gewinnmitnahmen erklärt.

mk/cf

(AWP)