Die Prämieneinnahmen nahmen in den ersten neun Monaten 2017 sowohl in Franken als auch in Lokalwährungen um 3% auf 13,8 Mrd CHF zu, während Analysten mit einem leichten Rückgang gerechnet hatten. Die positive Entwicklung des ersten Halbjahres habe sich im dritten Quartal fortgesetzt, erklärte CFO Thomas Buess am Mittwoch an einer Telefonkonferenz. Die Swiss Life wachse trotz striktem Fokus auf die Profitabilität.

Dies zeigt sich auch im Kommissions- und Gebührengeschäft, wo die Erträge um 6% auf 1,04 Mrd CHF in die Höhe kletterten. Seit einigen Jahren forciert die Swiss Life diese Einnahmequelle, da sie weniger Kapital bindet und zur Diversifikation beiträgt. Unter anderem wird in die Vermögensverwaltung für Drittkunden, die Versicherungsberatung oder das Immobilienmaklergeschäft investiert.

RÜCKGANG AM HEIMMARKT

Im Heimmarkt sind die Prämieneinnahmen um 7% auf 7,60 Mrd CHF zurückgegangen. Mit Blick auf die Kapitaleffizienz drosselt Swiss Life bewusst das Geschäft mit Vollversicherungen, das Unternehmen in der beruflichen Vorsorge einen Rundumschutz bietet. Dagegen sei der Anteil teilautonomer Lösungen im Neugeschäft auf 34% (VJ 25%) gestiegen, hiess es. Hier übernehmen die Kunden die Anlagerisiken.

In Frankreich kletterten die Prämieneinnahmen um 13% auf 3,69 Mrd in die Höhe, dank einer starken Entwicklung im Lebengeschäft. Die französischen Fee-Erträge legten in lokaler Währung sogar um 23% auf 216 Mio zu. Die Treiber waren Wachstum mit anteilgebundenen Lebensversicherungen sowie höhere Kommissionen im Bankgeschäft. Stabil entwickelt sich Deutschland mit einem Prämienplus von 1%.

Das stärkste Prämienwachstum gelang mit +59% auf 1,61 Mrd CHF im internationalen Geschäft. Diese Markteinheit umfasst vor allem das grenzüberschreitende Geschäft für vermögende internationale Privatkunden und multinationale Konzerne und kann sich sehr volatil entwickeln.

Mitte September machte Swiss Life bekannt, dass sie vom US-Justizdepartement betreffend des grenzüberschreitenden Geschäfts mit US-Kunden kontaktiert worden ist. Komplexe Lebensversicherungen für vermögende Leute, sogenannte Insurance Wrapper, stehen im Verdacht, zur Umgehung von Steuerpflichten missbraucht worden zu sein. Seit der Kontaktaufnahme gebe es zu diesem Thema derzeit keine News, sagte Buess.

NEUGELDER FÜR ASSET MANAGERS

Stark gewachsen ist das Asset Management für Drittkunden: In neun Monaten sind Neugelder in Höhe von 7,0 Mrd CHF zugeflossen und die verwalteten Vermögen haben um gut 10 Mrd auf 60,8 Mrd zugenommen. Die Fee-Erträge der Swiss Life Asset Managers erhöhten sich um 8% auf 455 Mio.

Mit den Kapitalanlagen erzielte die Swiss Life eine direkte Anlagerendite von zum Vorjahr unverändert 2,2% (annualisiert). Die Nettoanlagerendite sank dagegen auf 1,8% (VJ 2,3%). Im Vorjahr hatte die Realisierung von Anlagegewinnen gestützt.

Die SST-Quote hat sich per Ende September leicht auf rund 175% erhöht. Kapitalseitig soll für die 500 Mio-schwere Wandelanleihe ein Rückkaufangebot lanciert werden. Bislang seien davon rund 100 Mio CHF in Aktien gewandelt worden und laut Thomas Buess dürften weitere Teile gewandelt werden, was zu einer leichten Gewinnverwässerung führe.

Sowieso werde man den Fokus am Investorentag im November 2018 auf das Thema Kapitalmanagement richten, so der Finanzchef. Mit den Zielen des aktuellen Programms "Swiss Life 2018" sei man "gut auf Kurs". Von den Initiativen zu den geplanten Kosteneinsparungen von 100 Mio CHF seien bereits drei Viertel umgesetzt worden.

An der Börse wurden die News gut aufgenommen und die Aktie gewinnt am Mittag 1,1% auf 347,40 CHF. Insbesondere mit Blick auf eine weitere Steigerung der Ertragskraft und auf den verbesserten Kapitaleinsatz lasse auf attraktivere Dividenden hoffen, hiess es.

mk/cp

(AWP)