Zuvor hatte Liwet beim Handelsregisteramt des Kantons Luzern eine Sperre für die Eintragung der Kapitalerhöhung erwirkt, welche die ausserordentliche Generalversammlung (GV) am 22. Dezember beschlossenen hatte. Nach der GV hatte Liwet eine Frist von 10 Tagen, um beim zuständigen Gericht eine begründete vorsorgliche Massnahme für die Fortsetzung der Sperre zu beantragen. Dies hat Liwet laut den Angaben getan.

In der Folge habe Swiss Steel am 5. Januar beim Gericht ihre Antwort eingereicht: Das Gesuch der Liwet entbehre jeder Grundlage und widerspreche den Interessen der Swiss Steel und ihrer Aktionäre, hiess es darin. Zudem entspreche die von Liwet verbreitete Behauptung, die Kapitalerhöhung werde von den Kleinaktionären abgelehnt, nicht den Tatsachen. An der GV hätten die Publikumsaktionäre (ohne die Grossaktionäre Liwet und Bigpoint von Amag-Besitzer Martin Haefner) zu mehr als 70 Prozent für die Kapitalerhöhung gestimmt.

Swiss Steel warf Liwet vor, mit "ihren verantwortungslosen Störmanövern gegen die Kapitalerhöhung ausschliesslich eigennützige Motive" zu verfolgen und dabei bewusst in Kauf zu nehmen, dass die Interessen der Gesellschaft und aller übrigen Aktionäre verletzt würden. Damit wiederholte der Stahlkonzern die gleichen Vorwürfe, die er Liwet schon am Tage der GV gemacht hatte.

Zwei Drittel für Kapitalerhöhung

Die Aktionäre von Swiss Steel hatten an der GV der Kapitalerhöhung mit 66,85 Prozent der vertretenen Stimmen zugestimmt. Damit sollen dem finanziell angeschlagenen Konzern brutto 200 Millionen Euro zufliessen. Die Kapitalerhöhung sollte gemäss den ursprünglichen Plänen in der zweiten Januarhälfte vollzogen werden.

Liwet hatte zudem vor rund einem Monat auch bei der Übernahmekommission (UEK) eine Anzeige gegen die Kapitalerhöhung eingereicht. Sie will die Kapitalerhöhung laut früheren Angaben aber nicht grundsätzlich verhindern. Man wolle aber erreichen, dass Grossaktionär Bigpoint allen anderen Aktionären ein Übernahmeangebot vorlege, hatte ein Liwet-Sprecher damals gegenüber der Nachrichtenagentur AWP gesagt.

Von der Übernahmekommission habe man noch nichts gehört, sagte eine Swiss Steel-Sprecherin am (heutigen) Donnerstag auf Anfrage.

jb/rw

(AWP)