Der Markt sei stark promotionsgetrieben, so Schaeppi im Interview: "Wenn ein Telekomanbieter, und damit meine ich nicht Swisscom, im Festnetzgeschäft Akquisitionskosten von 600 CHF pro Kunden hat, dann ist das schon ungesund." Dies gehe auch zu Lasten der Investitionskraft der Unternehmen. Da zeitgleich der Preisdruck den Umsatz belaste, müsse man in der Branche Sorge zur Marge tragen.

Für Roaming bezahle die Mehrheit der Swisscom-Mobilfunkabonnementskunden nichts mehr, sagte Schaeppi zur jüngsten Roaming-Offensive des Konkurrenten UPC. 2016 habe sich das Datenvolumen im Roaming mehr als verdoppelt. "Das zeigt, dass unser Angebot auf grosses Interesse stösst." Draufzahlen müsse Swisscom beim Roaming zwar nicht. "Mit dem Roaming verdienen wir quasi kein Geld mehr", sagte der CEO.

Auf die Frage was der härtere Konkurrenzkampf für die Dividende bedeute, betonte Schaeppi, dass die Swisscom seit Jahren eine "verlässliche und stetige" Dividendenpolitik verfolge, die "bekanntlich vom freien Cashflow abhängig" sei. Daher müsse man bei stabilen Investitionen und leichtem Umsatzdruck effizienter werden, um den Betriebsgewinn und den freien Cashflow zu halten.

Um wegbrechende Einnahmen aus traditionellen Quellen zu kompensieren setzt der Swisscom-Chef auf Informations- und Kommunikationstechnologie für Unternehmen. Dies sei ein Bereich mit Wachstumspotenzial wie etwa das Cloud-Geschäft oder Anwendungen für Banken. Aber auch elektronische Gesundheitslösungen seien ein Thema. Man bleibe aber dem Geschäftsmodell treu und werde keine Bank mit einem angegliederten Telekomnetz, betonte Schaeppi auf eine entsprechende Frage.

sta/tp

(AWP)