Zürich (awp) - Die Swisscom bringt unter der Marke Wingo ein neues Mobilfunkabonnement auf den Markt. Laut einem Experten wird dadurch die nächste Preiskampf-Runde in der Schweiz lanciert. An der Börse hinken die Papiere von Swisscom und Sunrise dem Durchschnitt etwas hinterher.

Mit Wingo Mobile surfen und telefonieren die Kunden ohne Tempolimit, ohne zeitliche Begrenzung und ohne Mindestvertragsdauer auf dem Swisscom-Netz, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst. Der Preis betrage 55 CHF pro Monat.

Die Marke Wingo wurde im Frühling 2015 aus der Taufe gehoben. Bislang gab es lediglich ein Internet-Angebot, das sich an die sogenannten "Digital Natives" richtete - also Kunden, die sich technologisch auskennen und einen schnellen, relativ günstigen Glasfaser-Internetanschluss wollen, im Gegenzug aber bewusst auf Serviceleistungen verzichten.

Auch beim Mobilfunkabos gibt es laut der Mitteilung "keine Extras". Daher enthalte der Abopreis keine Kosten für Service oder "sonstigen Schnickschnack". Das heisst zum Beispiel, dass die Hotline kostenpflichtig ist und für die Nutzung im Ausland extra bezahlt werden muss.

ZIEHEN SALT UND SUNRISE NACH?

Für Ralf Beyeler, Telekomexperte beim Vergleichsportal Verivox, schafft Swisscom damit den Anschluss an die Konkurrenz und schliesst zum bisherigen Spitzenreiter (ein Coop-Abo) auf. Die unter den Markennamen Salt und Sunrise verkauften Abos seien sogar teurer, so der Experte weiter: "Das Ergebnis ist eindeutig: Swisscom eröffnet den Preiskampf." Er rechnet damit, dass Salt und Sunrise "wohl die Preise für ihre Abos senken müssen".

Beyeler betont allerdings, dass es für "Normalo" nach wie vor günstigere Angebote gebe. Wer jeden Monat 100 Minuten telefoniere, 30 SMS verschicke und maximal 1 GB Daten übertrage, für den sei das Wingo-Produkt nicht geeignet.

An der Börse avancieren die Swisscom-Aktien bis um 11.45 Uhr um 1,0% auf445,50 CHF und damit knapp im Rahmen des starken Gesamtmarktes. Sunrise stehen gleichzeitig 0,5% im Plus.

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(AWP)