"Die Tendenzen von 2016 haben sich im ersten Quartal 2017 fortgesetzt", kommentierte Swisscom-CEO Urs Schaeppi am Mittwoch die Quartalszahlen. Diese Tendenzen sind von eher unerfreulicher Natur. Die Stichworte dazu: hohe Marktsättigung, intensiverer Wettbewerb und zunehmender Preisdruck auf dem Hauptmarkt Schweiz.

Dies spiegelt sich in der Umsatzentwicklung wider: So nahm der Umsatz in den ersten drei Monaten des Jahres 2017 um 1,9% auf 2,83 Mrd CHF ab. In der Schweiz, wo fast 80% des Umsatzes anfallen, war der Rückgang mit 2,6% noch ausgeprägter.

Im eigentlichen Telekommunikationsgeschäft in der Schweiz seien 37 Mio CHF an Umsatz verloren gegangen, hiess es dazu. Diese Einbusse sei zur Hälfte eine Folge von Preissenkungen, Roaming und einem rückläufigen Grosskundengeschäft gewesen. Die andere Hälfte kam aus dem Festnetzgeschäft. "Viele Kunden bestellen die Festnetztelefonie ab", sagte CEO Schaeppi und verwies auf die Verbreitung von All-Inclusive-Mobilfunkangeboten.

CEO: MARKTPOSITION VERTEIDIGT

Gleichwohl zeigte sich das Management mit der Entwicklung in der Schweiz insgesamt zufrieden. "Wir haben unsere Marktposition verteidigt", sagte Schaeppi. Er unterstrich dies mit der Entwicklung der Kundenzahlen. So stiessen im ersten Quartal netto 20'000 TV- und 10'000 Mobilfunkabo-Kunden zu Swisscom, und die Marktführerschaft wurde somit ausgebaut. Anklang finden unverändert auch die Bündelangebote, die mehrere Produkte (Internet, Mobilfunk, Festnetztelefonie, TV) kombinieren: Die Zahl solcher Verträge nahm im ersten Quartal netto um 63'000 auf über 1,7 Millionen zu.

Noch zufriedener ist das Management mit der Italien-Tochter Fastweb. Diese steigerte den Umsatz in der Berichtswährung um 3%. Basis dafür war ein Wachstum bei den Breitbandanschlüssen im Jahresvergleich von 7,1%, wobei allein im ersten Quartal 45'000 neue Kunden dazu kamen. Grosse Fortschritte machte auch das Mobilfunkgeschäft in Italien (+87'000 Kunden im Q1).

KOSTENPROGRAMM AUF KURS

Gleichwohl läuft wegen der insgesamt sinkenden Umsätze ein Sparprogramm. Und dieses wirkt bereits, wie die leicht höhere Profitabilität zeigt. So verringerte sich der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA nur um 0,7% auf 1,07 Mrd CHF und die entsprechende Marge nahm in der Folge auf 37,9% von 37,5% zu.

Teil des Sparprogramms, das bis 2020 die Kostenbasis um 300 Mio CHF senken soll, ist ein Jobabbau. So wurden im letzten Jahr bekanntlich etwa 600 Stellen gestrichen und im ersten Quartal 92 weitere. Für das Gesamtjahr 2017 ist insgesamt unverändert ein Abbau von 500 Stellen geplant, wie Schaeppi sagte.

Gut für die Profitabilität ist ausserdem das Wachstum von Fastweb. Die Tochter steigerte den EBITDA um fast 11%. Die Marge von 32,0% (VJ 29,8%) ist allerdings noch vergleichsweise tief.

Unter dem Strich verdiente die Swisscom im ersten Quartal wegen der operativen Fortschritte und einem verbesserten Finanzergebnis 2,5% mehr. Der Gewinn kam bei 373 Mio CHF zu liegen.

WEITER DIVIDENDE VON 22 CHF IN AUSSICHT

Für das Gesamtjahr 2017 bestätigt das Unternehmen die früher genannten Ziele. So werden ein Umsatz von rund 11,6 Mrd CHF, ein EBITDA von rund 4,2 Mrd CHF sowie Investitionen von rund 2,4 Mrd CHF angepeilt. Die relativ geringen Investitionen im ersten Quartal (-11%) wurden mit dem garstigen Wetter zu Jahresbeginn begründet. Unverändert sind auch die Angaben des Managements zur Dividende: Die Aktionäre sollen 22 CHF pro Papier erhalten, sofern die Ziele erreicht werden.

An der Börse kommen die Nachrichten gut an. Die Swisscom-Aktien schlossen am Mittwoch an einer verhaltenen Börse 1,7% im Plus (SMI: +0,26%). Manche Investoren hätten im Vorfeld eine Zielsenkung befürchtet, hiess es dazu im Handel.

rw/cp

(AWP)