Der Gesamtertrag für das Geschäftsjahr werde mit etwa 186 Mio CHF um rund 8 Mio über den eigenen Erwartungen liegen, teilte Swissquote am Freitag mit. Der Vorsteuergewinn betrage rund 45 Mio CHF. Die detaillierte Berichterstattung zum Geschäftsjahr 2017 erfolgt am 2. März.

Letzten Sommer hatte Swissquote noch eine Verdoppelung der im ersten Semester erzielten Werte für Ertrag (89,1 Mio) und Vorsteuergewinn (21,4 Mio) in Aussicht gestellt. Und zum Vergleich: 2016 erzielte Swissquote einen Gesamtertrag von 150,2 Mio und einen Vorsteuergewinn von 23,2 Mio CHF. Damit steigt der erwartete Ertrag für 2017 um fast 24%.

TAUSENDE ANTRÄGE PRO WOCHE

Bereits das traditionelle Geschäft von Swissquote, Trading und e-Forex, verbesserte sich deutlich, heisst es. Zweiter Grund für den höheren Gewinn sei das starke Interesse am Handel mit Kryptowährungen. Das starke Interesse der Kunden zu einer "Flut" von Kontoeröffnungen geführt. Zurzeit gingen mehrere tausend Anträge pro Woche ein.

Da diese Anträge bankenstandardmässig geprüft werden müssten, komme es bei den Kontoeröffnungen teils zu Verzögerungen. Swissquote sei "mit Hochdruck" dabei, den Rückstand abzuarbeiten.

Swissquote hatte im vergangenen Juli als erste europäische Onlinebank den Handel mit Kryptowährungen lanciert. Inzwischen bietet sie den Handel mit fünf Digitalwährungen an: Bitcoin, Bitcoin Cash, Ether, Litecoin und Ripple.

BÖRSE APPLAUDIERT

ZKB-Analyst Javier Lodeiro zeigte sich überrascht, wie gross bei Swissquote die Kundennachfrage nach Kryptowährungen ist. Die Krypto-Dienstleistung sei halt eine "Unique Selling Proposition" der Online-Bank. Lodeiro will nun seine Schätzungen nach oben revidieren.

Positiv sah es auch die Schweizer Börse und schickte die Swissquote-Titel um 5,5% nach oben. Dabei hatten die Papiere bereits zu Jahresanfang zur Stärke geneigt. Der am SPI gemessene Gesamtmarkt legte zum Wochenschluss 0,44% zu.

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(AWP)