Mit einem Plus von 3,14 Prozent auf 106,70 Euro waren die Papiere der Holzmindener unter den Favoriten im Index der mittelgrossen Werte MDax . Nach dem Auf und Ab der letzten Wochen liegt der Kurs damit wieder auf dem Niveau vor Bekanntwerden der Cyberattacke.

Wegen des Angriffs mit erpresserischer Absicht hatten die Niedersachsen ihre IT-Systeme vom Netz genommen, damit kam auch die Produktion ins Stocken. Den Forderungen der Erpresser nachzukommen, sei dabei nicht in Frage gekommen, hiess es vom Unternehmen. "Dies hatte allerdings zur Folge, dass unsere Geschäftsabläufe zeitweise stark eingeschränkt waren und wir daher unsere Wachstumsziele nicht vollständig erreichen konnten."

So steigerte Symrise den Umsatz in den drei Monaten bis Ende Dezember aus eigener Kraft - also vor Effekten aus Übernahmen und Wechselkursveränderungen - um 0,7 Prozent. Für das Gesamtjahr 2020 bedeutete das ein organisches Plus von 2,7 Prozent. Manager Bertram betont aber, dass ohne die Belastungen durch den Erpressungsversuch sein Ziel eines Wachstums aus eigener Kraft um 3 bis 4 Prozent erreicht worden wäre. Letztlich stieg der Umsatz im vergangenen Jahr auf 3,5 Milliarden Euro.

Beim Profitabilitätsziel hält der Manager an der angestrebten Spanne fest, blickt nun aber eher auf deren unteren Rand. So sollen vom Umsatz 21 bis 22 Prozent als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hängen bleiben. Den vollständigen Finanzbericht für 2020 will Symrise am 9. März veröffentlichen.

Die Folgen des Hackerangriffs ausklammert, überzeuge das Umsatzwachstum, erklärte Analystin Georgina Iwamoto von der Investmentbank Goldman Sachs. Dies sowie die guten Geschäftsperspektiven dürften mögliche Zweifel der Investoren am Margenziel überwiegen.

Mittelfristig will Symrise denn auch kräftig wachsen. Bis 2025 will Bertram den Umsatz weiterhin auf 5,5 bis 6,0 Milliarden Euro steigern, was durch ein jährliches Wachstum aus eigener Kraft von durchschnittlich 5 bis 7 Prozent sowie durch Übernahmen erreicht werden soll. Die Profitabilität soll sich mittelfristig zwischen 20 und 23 Prozent bewegen.

Damit würde sich das Wachstum der letzten Jahre fortsetzten, das auch die Aktien schon lange antreibt. Mit einem Plus von fast 16 Prozent hatten sie im Corona-Jahr 2020 besser abgeschnitten als der MDax. Auch langfristig ist Symrise eine Erfolgsgeschichte am Kapitalmarkt. Seit dem Börsengang Ende 2006 hat sich der Wert der Papiere in etwa versechsfacht. Zwischenzeitlich war es sogar noch mehr gewesen. Bis zum Rekordhoch von rund 121 Euro vergangenen Oktober fehlt allerdings noch ein gutes Stück./mis/knd/stk

(AWP)