HÖHERER GEWINN: (Zug) Der Industriekonzern Metall Zug hat im ersten Halbjahr dank des Finanzergebnisses den Reingewinn um 41,4 Prozent auf 33,8 Millionen Franken gesteigert. Der Umsatz wuchs dagegen nur um 0,9 Prozent auf 445,4 Millionen Franken. Mit Haushaltsapparaten nahm die Gruppe 275 Millionen Franken ein und damit 3,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Mit Systemlösungen für die Reinigung, Desinfektion und Sterilisation (Infection Control) machte die Gruppe 87,3 Millionen Franken und damit 5,2 Prozent mehr Umsatz. Mit der Kabelsparte (Wire Processing) wuchs Metall Zug um 13,5 Prozent auf 84 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn der Gruppe ging um 10,8 Prozent auf 28,2 Millionen Franken zurück.

ANKLAGE: (Zürich) Drei US-Pensionsfonds haben sechs Grossbanken angeklagt mit dem Vorwurf einer missbräuchlichen Kreditvergabe. Betroffen sind neben Bank of America, Goldman Sachs, J.P. Morgan Chase und Morgan Stanley auch die Schweizer Institute Credit Suisse und UBS, wie das "Wall Street Journal" in seiner Wochenendausgabe schreibt. Den Banken werde vorgeworfen, seit 2009 zusammengearbeitet zu haben, um Wettbewerb zu verhindern. Gegenüber der Nachrichtenagentur sda nahmen weder UBS noch CS Stellung. Die Sammelklage von Iowa Public Employees' Retirement System, Orange County Employees Retirement System und Sonoma County Employees' Retirement System sei am Mittwoch am Bundesgerichtshof für den südlichen Bezirk von New York eingereicht worden.

VERZÖGERUNG: (Linthal GL/Finhaut VS) Die neuen Schweizer Mega-Pumpspeicherkraftwerke in den Alpen gehen später in Betrieb als geplant. Technische Probleme an den hochkomplexen und Milliarden von Franken teuren Anlagen sind der Grund dafür, aber auch die tiefen Preise am Markt. Im Herbst letzten Jahres gab die Gesellschaft Nant de Drance, an welcher der Energiekonzern Alpiq und die SBB beteiligt sind, bekannt, das sich die für 2018 geplante Inbetriebnahme des gleichnamigen Mega-Pumpspeicherwerks in der Walliser Gemeinde Finhaut um sechs bis zwölf Monate verzögere. Das knapp zwei Milliarden Franken teure Kraftwerk soll nun ab Ende 2019 schrittweise in Betrieb gehen, wie Alpiq auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mitteilte.

CHINESISCHE BETEILIGUNG: (Basel) Die chinesische HNA Group hält am Basler Reisedetailhändler Dufry nun 20,92 Prozent. Mit den Chinesen an Bord zielt Dufry auf die chinesischen Kunden. Bereits im April hatte Dufry bekannt gegeben, dass sich mit HNA ein neuer Grossaktionär eingekauft hat. Der Abschluss der Transaktion war an gewisse Bedingungen geknüpft, die nun offenbar erfüllt sind. Die Transaktion ist gemäss Mitteilung nun vollzogen. Dufry begrüsst die Beteiligung von HNA. Die Aktienpakete wurden zuvor von den Singapurer Staatsfonds GIC und Temasek gehalten.

IMMOBILIEN: (Zürich) Baden AG, Dietikon ZH und Freiburg sind die besten Standorte für den Kauf von Wohneigentum, das vermietet wird. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der UBS. Ausgewertet wurden die Renditen von sogenannten "buy-to-let-"Investitionen an 50 Standorten, kombiniert mit Marktrisiken (zum Beispiel Leerstandsquoten) und Standortfaktoren (zum Beispiel Steuerklima). Auffallend sei die durchwegs hohe Attraktivität der Berner Städte, heisst es in der Studie. In Riehen BS und den Tessinern Zentren Bellinzona und Lugano ist das Rendite-Risiko-Verhältnis hingegen negativ.

ROHSTOFFE: (Genf) Der Rohstoff-Handelskonzern Trafigura hat gemeinsam mit Partnern die Übernahme der zweitgrössten indischen Ölfirma Essar Oil abgeschlossen. Trafigura und die Moskauer UCP Investment Group halten zusammen 49 Prozent. Die restlichen Anteile hält der russische Konzern Rosneft, der dem Staat gehört. Die Transaktion wurde bereits im vergangenen Oktober unter Beisein des indischen Regierungschefs Narendra Modi und des russischen Präsidenten Wladimir Putin angekündigt und am Montag als abgeschlossen erklärt. Nun wird auch der Verwaltungsrat neu aufgestellt, wobei von den 12 Mitgliedern zwei von Trafigura bestellt sind.

HÖHERES WACHSTUM: (Berlin) Die Konjunktur in Deutschland zieht nach Ansicht der Bundesbank 2017 möglicherweise stärker an als bisher gedacht. Sie begründete ihren Optimismus im jüngsten Monatsbericht unter anderem mit den gut laufenden Exporten. So habe sich das "kräftige konjunkturelle Grundtempo", das bereits von der guten Inlandsnachfrage profitiere, mit dem günstigeren aussenwirtschaftlichen Umfeld zuletzt noch verstärkt. "Die deutsche Wirtschaft könnte daher im laufenden Jahr sogar noch etwas stärker zulegen als in der Juni-Projektion erwartet." Damals hatte die Bundesbank angekündigt, das Bruttoinlandprodukt - bereinigt um die unterschiedliche Zahl von Arbeitstagen - werde 2017 voraussichtlich um 1,9 Prozent zum Vorjahr steigen, nach 1,8 Prozent 2016.

KAUFINTERESSE: (Peking) Der chinesische Autobauer Great Wall Motor zieht ein Kaufangebot für Fiat Chrysler (FCA) in Betracht. "Wir haben derzeit die Absicht, zu kaufen. Wir sind daran (an FCA) interessiert", bestätigte ein Sprecher von Great Wall gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Der italienische Autobauer FCA seinerseits steht nach eigenen Angaben nicht in Kontakt mit dem chinesischen Konkurrenten Great Wall Motor. Angesichts der Spannungen in der Handelspolitik zwischen der US-Regierung und China könnte ein Käufer aus der Volksrepublik nach Einschätzung von Experten auf Widerstand in den USA stossen. Der Fachdienst "Automotive News" berichtete unter Verweis auf eine E-Mail von Great-Wall-Chef Wang Fengying, die Chinesen seien vor allem an der Geländewagen-Marke Jeep interessiert.

WIEDER BELIEBTER: (London) Die verbesserte Bonitätsnote Griechenlands bei der Rating-Agentur Fitch hat die Anleihen des Landes wieder beliebter gemacht. Die Rendite der zehnjährigen Titel fiel im Gegenzug auf 5,584 Prozent. Das Risiko dürfe nach wie vor nicht unterschätzt werden; durch die Hochstufung rücke das Land aber einen weiteren Schritt vom Ausfallrisiko weg, sagte Analyst Daniel Lenz von der DZ Bank. Der Schritt von Fitch sei allerdings bereits erwartet worden, daher falle die Marktreaktion verhalten aus. Fitch stuft griechische Papiere zwar noch immer als hochspekulative Anlagen ein, und es kann zu Kreditausfällen kommen. Diese seien aber nur bei einer Verschlechterung der Lage wahrscheinlich.

ÜBERNAHME: (Kopenhagen/Paris) Der französische Ölkonzern Total will das Ölgeschäft der dänischen Reederei Moeller-Maersk übernehmen. Das Transaktionsvolumen liege inklusive Schulden bei 7,45 Milliarden US-Dollar, teilten beide Unternehmen mit. Im Zuge der Übernahme erhalte Moeller-Maersk 97,5 Millionen Total-Aktien und damit einen Anteil von rund 3,76 Prozent an Total. Zudem übernehme Total Schulden in Milliardenhöhe. Der französische Ölkonzern will mit dem Kauf seine Position in der Nordsee stärken. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2018 abgeschlossen werden, wenn die Behörden zustimmen.

BUFFETT GIBT AUF: (Omaha) Der amerikanische Starinvestor Warren Buffett gibt sich im Bieterrennen um den insolventen US-Netzbetreiber Oncor geschlagen. Der 86-Jährige verzichtete darauf, ein höheres Gebot des Energiekonzerns Sempra Energy zu übertrumpfen und musste eine seiner wenigen Niederlagen einstecken. Sempra kaufte letztlich das in Dallas ansässige Unternehmen für 9,45 Milliarden Dollar. Einschliesslich Schulden beläuft sich die Transaktion auf 18,8 Milliarden Dollar. Sempra besitzt und betreibt Strom- und Gasversorger in den USA sowie in Südamerika. Das Unternehmen hat eine Marktkapitalisierung von rund 29 Milliarden Dollar.

ABNEHMENDER DRUCK: (London) Die finanzielle Lage der Briten hat sich einer Umfrage zufolge dank der gesunkenen Inflation und grösserer Arbeitsplatzsicherheit etwas verbessert. Der Index der Beratungsfirma IHS Markit stieg im August auf 43,5. Im Juli lag das Barometer noch bei 41,6 und damit auf dem niedrigsten Stand seit drei Jahren. Beide Werte liegen allerdings deutlich unter der Schwelle von 50, ab der Haushalte einen steigenden Wohlstand verzeichnen würden. Grossbritannien ist wegen des bevorstehenden Austritts aus der EU in einer wirtschaftlich schwierigen Lage: Die Konjunktur war im ersten Halbjahr so schwach wie seit 2012 nicht mehr, weil sich Konsumenten wegen der vergleichsweise hohen Inflation zurückhielten.

(AWP)