WACHSTUMSSPRITZE: (Basel) Der Pharmakonzern Roche hat in den ersten neun Monaten dank drei neu lancierten Medikamenten sein Wachstumstempo halten können. Die Verkäufe langjähriger Blockbusters wie Tamiflu waren dagegen rückläufig. Insgesamt resultierte von Januar bis September ein Umsatz von 39,4 Milliarden Franken. Das Wachstum lag sowohl in Franken als auch zu konstanten Wechselkursen bei 5 Prozent. Die Hauptdivision Pharma sowie die Division Diagnostik wuchsen dabei gleich schnell. Hauptwachstumsträger bei Pharma sind die neu eingeführten Medikamente Tecentriq, Ocrevus sowie Alecensa. Sie haben mit 900 Millionen Franken an zusätzlichem Umsatz mehr als die Hälfte des divisionalen Wachstums generiert. Dagegen schrumpfte der Umsatz des Krebsmittels Avastin um 2 Prozent auf 5 Milliarden Franken. Andere Blockbuster wie Herceptin und MabThera verloren in Europa wegen der Generikakonkurrenz an Boden.

NESTLÉ STEIGERT SICH: (Vevey VD) Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat nach einem mässigen Halbjahr wieder etwas Fahrt aufgenommen. In den ersten neun Monaten 2017 stieg der Umsatz organisch um 2,6 Prozent. Mit einem Wachstum von 3,1 Prozent konnte sich Nestlé im dritten Quartal im Vergleich zu den Vorquartalen steigern. Damals hatte das Unternehmen organisch nur 2,3 Prozent beziehungsweise 2,4 Prozent zulegt. In den ersten neun Monaten profitierte Nestlé vor allem von einer guten Entwicklung im zuletzt verhaltenen Geschäft in Europa. Dabei waren insbesondere Kaffee und Tierfutter die Wachstumstreiber. Positiv wirkten sich zudem die steigende Nachfrage und höhere Preise in Asien aus. Das Wachstum in der Zone Nord- und Südamerika blieb dagegen gedämpft. Der Gesamtumsatz sank um 0,4 Prozent auf 65,3 Milliarden Franken. Dies sei auf einerseits auf Wechselkursveränderungen und andererseits insbesondere auf die Schaffung des Gemeinschaftsunternehmens Froneri für Glace und Tiefkühlkost zurückführen.

ETWAS MEHR GEWINN: (Basel) Der Speditions- und Logistikkonzern Panalpina hat in den ersten neun Monaten etwas mehr verdient. Der Betriebsgewinn (EBIT) legte von 67,5 Millionen auf 72,1 Millionen Franken zu. Unter dem Strich erzielte das Basler Unternehmen einen Reingewinn von 48,4 Millionen Franken nach 46,5 Millionen vor einem Jahr. Rechnet man allerdings aus den Vorjahresergebnissen Restrukturierungskosten heraus, ist der Gewinn um ein Drittel eingebrochen. Der Nettoumsatz legte zwar um gut 5 Prozent auf 4,07 Milliarden Franken zu. Der für Logistiker aussagekräftigere Bruttogewinn schrumpfte indes um 6 Prozent auf 1,02 Milliarden Franken. Mit den Zahlen hat Panalpina die Erwartungen der Finanzgemeinde beim Gewinn verfehlt. Die Seefracht fiel erneut in die roten Zahlen, aus denen sie nur kurz aufgetaucht war. Die Luftfracht befand sich indes im Aufwind.

SWISSAIR-LIQUIDATION: (Zürich) Der Liquidator der SAirGroup, Karl Wüthrich, hat 22 ehemalige Swissair-Führungsmitglieder zu einer Schadenersatzzahlung wegen verfehlten Übernahmen gebracht. Gemäss dem erzielten Vergleich zahlen sie zusammen bloss 250'000 Franken. Gemäss Mitteilung entledigen sich die 22 Führungspersonen, darunter Ex-Konzernchef Philippe Bruggisser, nun durch einen kleinen Betrag den Ansprüchen wegen Verantwortlichkeitsverletzung. Ein entsprechender Vergleich sieht vor, dass sie ohne Anerkennung einer Rechtspflicht zusammen 250'000 Franken an SAirGroup und SAirLines leisten. Dafür verzichteten SAirGroup und SAirLines im Bereich Übernahmen auf die Geltendmachung von weiteren Verantwortlichkeitsansprüchen.

KRÄFTIGER AUSSENHANDEL: (Bern) Der Schweizer Aussenhandel entwickelt sich weiter dynamisch. Die Exporteure steigerten ihre Ausfuhren im dritten Quartal um 2,5 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Noch stärker legten allerdings die Importe mit einer Zunahme von 7,4 Prozent zu. Damit bewege sich der Aussenhandel weiter auf hohem Niveau, teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) mit. Ausfuhren von 54,0 Milliarden Franken standen Importe von 45,4 Milliarden Franken gegenüber. Der Saldo der Handelsbilanz verringerte sich von 10,3 Milliarden auf 8,5 Milliarden Franken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die wichtigsten Exportgruppen verzeichneten allesamt einen Anstieg, die Verkäufe von Bijouterie und Juwelierwaren trübten mit einem Minus von 17 Prozent trübten das positive Bild. Bei den Einfuhren steuerten die chemisch-pharmazeutischen Produkte mit Mehrimporten von 1,1 Milliarden Franken ein Drittel zum Gesamtzuwachs bei.

UHRENEXPORTE LEGEN ZU: (Biel) Die Schweizer Uhrenindustrie befindet sich weiter auf Erholungskurs. Die Exporte stiegen im September um 3,7 Prozent auf 1,77 Milliarden Franken im Vergleich zu Vorjahresperiode. Sie verzeichneten damit bereits den sechsten Monat in diesem Jahr einen Anstieg . Im April sowie in den Monaten zuvor hatten zum Teil noch deutliche Rückgänge resultiert. Über das ganze dritte Quartal gesehen, beliefen sich die Uhrenexporte auf 4,89 Milliarden Franken. Das entspricht einer nominalen Steigerung von 3,9 Prozent. Vor allem die Märkte in China und Hongkong haben sich deutlich erholt. In den vergangenen Monate stiegen die Exporte in die beiden Regionen um 17,2 Prozent beziehungsweise 9,1 Prozent, wie die Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) zeigen. Im Reich der Mitte zeichnete sich im September allerdings eine sich abschwächende Nachfrage ab (plus 1,2 Prozent) ab, während die Exporte nach Hongkong markant um 13,7 Prozent zulegten.

ERGEBNIS ZERZAUST: (Zürich) Die Serie von Wirbelstürmen in den USA und der Karibik kommt den Versicherer Zurich teuer zu stehen. Der Konzern rechnet für das dritte Quartal mit Gesamtkosten von rund 700 Millionen Dollar durch die drei Hurrikane "Harvey", "Irma" und "Maria". Dabei sind Vergütungen durch Rückversicherungen schon eingerechnet. Es liegt in der Natur der Ereignisse, dass die Feststellung der endgültigen Schadensumme noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Nach Steuern werde eine Belastung von rund 620 Millionen Dollar erwartet. Die Gruppe geht davon aus, dass diese Schäden ihre Finanzstärke insgesamt nicht wesentlich beeinflussen werden. Damit kommt die Zurich vergleichsweise glimpflich davon. Der amerikanische Versicherer AIG muss viel tiefer in die Tasche greifen: Er rechnet mit Kosten von bis zu 3,1 Milliarden Dollar im dritten Quartal.

NEUE ÄRA: (Courtelary BE) Der Schokoladehersteller Camille Bloch hat erstmals Einblick in seinen neu gestalteten Firmensitz im bernjurassischen Courtelary gewährt. Zum Grossprojekt namens "Authenti-Cité" gehört auch ein Besucherzentrum, das bis zu 100'000 Besucher jährlich aufnehmen kann. Das Besucherzentrum "CHEZ Camille Bloch" wird seine Tore am 28. Oktober öffnen - nach einer Bauzeit von knapp zwei Jahren. Es ist Teil eines grossen Bauvorhabens, in welches das Familienunternehmen knapp 40 Millionen Franken investiert hat. Der Schokoladehersteller vergrösserte auch die Produktions- und Logistikstruktur. Dies soll eine Verdoppelung der Kapazität ermöglichen. Es handelt sich um den "bedeutendsten Schritt in der Firmengeschichte", sagt Daniel Bloch. Der Patron entstammt der dritten Generation der Unternehmerfamilie.

ABBAU IN USA: (Basel) Der Pharmakonzern Novartis stellt in den USA eine Generika-Produktionsstätte ein. Betroffen sind 450 Mitarbeiter, wie ein Novartis-Sprecher sagte. Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitungen "Tages-Anzeiger" und "Bund". Grund für die Schliessung der Produktion in Broomfield (Colorado) sei die zweistellige Preiserosion auf dem US-Generika-Markt, sagte Novartis-Sprecher Satoshi Sugimoto auf Anfrage. Mehrere Produkte seien in gesättigten Märkten nicht mehr wettbewerbsfähig. Sie sollen nicht mehr hergestellt oder veräussert werden.

GEWINNSPRUNG: (Bad Ragaz SG) Die Nachfrage nach der neuen Flachbildschirmtechnik OLED lässt bei Inficon die Kassen klingeln: Das Rheintaler Messtechnikunternehmen hat in den ersten neun Monaten einen Umsatz- und Gewinnsprung erzielt. Damit steuert Inficon auf das beste Geschäftsjahr seiner Geschichte zu. Von Januar bis September kletterte der Umsatz um über einen Fünftel auf 271,5 Millionen Dollar. Der Betriebsgewinn (EBIT) schoss gar um über die Hälfte auf 51,3 Millionen Dollar in die Höhe. Unter dem Strich erzielte Inficon einen Reingewinn von 38 Millionen Dollar. Das sind 44 Prozent mehr als im Vorjahr. Trotz der massiven Verbesserung hatten Analysten noch mehr Gewinn erwartet. Dennoch steckt die Firmenführung die Ziele höher: Für das Gesamtjahr 2017 erwartet sie neu einen Umsatz von 360 Millionen statt bisher 340 Millionen Dollar. Das wäre ein neuer Rekord.

FORBO SCHLIESST VERFAHREN AB: (Baar ZG) Der Bodenbelags- und Förderbandhersteller Forbo hat ein Kartellverfahren in Frankreich abgeschlossen. Die Behörden hatten das Verfahren gegen die Forbo-Tochter Flooring Systems und andere führende Hersteller von Bodenbelägen 2013 wegen des Verdachts auf mögliche wettbewerbswidrige Praktiken eingeleitet. Die Einmalkosten für die Zuger Industriegruppe belaufen sich auf 75 Millionen Euro, wie Forbo mitteilte. Das ist mehr als der Hälfte des Betriebsgewinns (EBIT) von 157,2 Millionen Franken im Geschäftsjahr 2016. Im Juli hatte Forbo für die Beilegung des Rechtsstreits Rückstellungen in Höhe von 85 Millionen Euro zulasten des Betriebsgewinns 2017 gebildet.

GAM AUF WACHSTUMSKURS: (Zürich) Beim Vermögensverwalter GAM geht es weiter aufwärts. Die verwalteten Vermögen sind im dritten Quartal um 13 Prozent auf 148 Milliarden Franken gestiegen. Dazu beigetragen haben Nettozuflüsse von insgesamt 11,8 Milliarden Franken und gute Anlageergebnisse, wie GAM mitteilte.

ROBUSTES WACHSTUM: (Peking) Die chinesische Wirtschaft ist von Juli bis September um 6,8 Prozent gewachsen. Sie wuchs 0,1 Prozentpunkte langsamer als in der ersten Jahreshälfte, wie das Statistikamt in Peking mitteilte. Die Wirtschaft entwickelte sich insgesamt dank weiterhin sprudelnder Kredite robust. Das Wachstum lag deutlich über dem Jahresziel der Regierung, die "rund 6,5 Prozent" anstrebt. Gestützt wird die chinesische Wirtschaft vom Aussenhandel und von der Industrie.

LEICHTERER ZUGANG: (Peking) China will seine Bankenbranche weiter für ausländische Institute öffnen. Sie sollten mehr Spielraum erhalten, sagte der Chef der Bankenaufsicht (CBRC), Guo Shuqing, anlässlich des derzeit in Peking stattfindenden KP-Parteikongresses. Das beträfe unter anderem die Höhe der Anteile, die sie an chinesischen Geldhäusern halten dürften. Der Marktanteil ausländischer Banken in China sei in den vergangenen zehn Jahren auf 1,2 von 2,4 Prozent gesunken, sagte Guo. Er kündigte zudem an, die Regeln für den Abbau von faulen Krediten zu verschärfen. Finanzrisiken müssten ebenso eingedämmt werden wie ein Anstieg an versteckten Schulden. Chinesische Banken haben in den ersten neun Monaten dieses Jahres faule Kredite im Wert von umgerechnet 125 Milliarden Euro verkauft oder abgeschrieben, wie aus Daten der Aufsicht hervorgeht.

WETTER ALS AUSREDE: (London) Unilever hat im dritten Quartal weniger Umsatz erwirtschaftet als erwartet und vor allem das Wetter dafür verantwortlich gemacht. In den USA seien es die jüngsten Stürme gewesen und in Europa habe schlechtes Wetter den Speiseeis-Absatz einbrechen lassen, teilte das Unternehmen mit. Das Umsatzplus lag bei 2,6 Prozent; Analysten hatten Unilever im dritten Vierteljahr ein Wachstum von 3,9 Prozent zugetraut. Im ersten Halbjahr waren die Erlöse um drei Prozent gestiegen. Analysten konnten die Begründung nicht ganz nachvollziehen. Naturkatastrophen hätten zweifellos eine Rolle gespielt, sagten die Experten von RBC Capital Markets. "Fakt ist aber auch, dass das Ergebnis von Unilever im dritten Quartal in allen Regionen unter den Erwartungen lag." Besonders enttäuschend sei mit 1,8 Prozent das Umsatzwachstum bei Körperpflegeprodukten.

FERRERO KAUFT FERRARA: (Alba) Der italienische Süsswarenhersteller Ferrero will den US-Konkurrenten Ferrara Candy kaufen. Wie viel sich der Hersteller von Nutella, Kinder-Schokolade oder dem Überraschungs-Ei die Übernahme kosten lässt, wurde nicht bekannt. Mit der Übernahme werde Ferrero sein Angebot und seine Präsenz auf dem wichtigen amerikanischen Markt ausweiten, sagte der Vorstandsvorsitzende der Ferrero-Gruppe, Giovanni Ferrero, laut einer gemeinsamen Mitteilung. Ferrara stelle anders als Ferrero keine Schokoladen-Produkte her und sei der drittgrösste US-Süsswarenhersteller. Das Unternehmen produziert unter anderem Bonbons, Fruchtgummis und Kaugummis. Eine der Konzern-Marken ist Trolli.

TUPPERWARE SCHLIESST WERK: (Tours) Der Plastikdosen-Hersteller Tupperware aus den USA schliesst sein Werk in Frankreich. Bis März kommenden Jahres sollen 235 Arbeitsplätze wegfallen, wie die Firmenleitung erklärte. Die Fabrik bei Tours südwestlich von Paris sei nicht mehr rentabel, hiess es. Als Grund nannte Tupperware den sinkenden Absatz für seine Produkte in Europa. Der US-Hersteller hat in der EU noch drei weitere Werke in Belgien, Griechenland und Portugal. Die Überkapazität liege derzeit bei insgesamt 45 Prozent, die französische Fabrik eingeschlossen, sagte ein Sprecher.

(AWP)