FINANZMÄRKTE: Die Krise in der Türkei und der rasante Kursverfall der türkischen Lira haben am Freitag an den Finanzmärkten für viel Unruhe gesorgt. Der Schweizer Franken wurde seinem Ruf als "sicherer Hafen" vor allem gegenüber dem Euro gerecht. Gleichzeitig kamen die Aktienkurse gehörig unter Druck, besonders diejenigen der Banken. Der Franken legte besonders zum Euro stark zu: Am späten Freitagnachmittag kostete ein Euro nur noch um die 1,1350 Franken nachdem der Kurs am Vorabend noch um gut einen Rappen teurer gehandelt wurde. Zu einem solch tiefen Kurs wurde die europäische Währung zuletzt vor rund einem Jahr gehandelt.

BANKEN: Die Grossbanken UBS und Credit Suisse sind beide in vergleichsweise kleinem Umfang in der Türkei engagiert. Die UBS hatte per Ende 2017 ein Netto-Engagement von 552 Millionen Franken in dem Land, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Bei der Credit Suisse zählte das Türkei-Geschäft zum Jahresende nicht zu den 16 grössten grenzüberschreitenden Länder-Engagements, wie aus einem Bericht an die US-Börsenaufsicht hervorgeht.

FAHRZEUGINDUSTRIE: US-Anwälte nehmen Tesla-Chef Elon Musk ins Visier: Mindestens zwei Kanzleien prüfen, ob der Starunternehmer mit seinem überraschenden Tweet zu einem Börsenrückzug von Tesla gegen Wertpapiergesetze verstossen hat und trommeln Mandanten für mögliche Sammelklagen zusammen. Einem Medienbericht zufolge will der Verwaltungsrat von Tesla die Idee des Firmenchefs allerdings rasch vorantreiben.

BANKEN: Die Berner Kantonalbank (BEKB) blickt auf ein durchwachsenes erstes Halbjahr 2018 zurück. Während der Geschäftsertrag in den ersten sechs Monaten rückläufig war, wies das Institut unter dem Strich dennoch einen leicht höheren Konzerngewinn aus. Mit den Zahlen kündigte die Bank am Freitag auch einen Wechsel in der operativen Führung für Juni 2019 an. Dann werde der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Hanspeter Rüfenacht, planmässig die operative Leitung der BEKB altershalber abgeben.

BÖRSE: Die Zahl der Meldepflichtverletzungen an der Schweizer Börse hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Die Anzahl Fälle, bei denen die Offenlegungsstelle von einer Meldepflichtverletzung ausgeht, stieg von 82 Fällen im Vorjahr auf 109 Fälle im Jahr 2017 an.

KONJUNKTUR: Die Inflation in den USA hat sich im Juli nicht weiter beschleunigt. Die Konsumentenpreise legten erneut um 2,9 Prozent zum Vorjahresmonat zu, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Experten hatten sogar mit einem Anstieg auf 3,0 Prozent gerechnet. Werden die besonders stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie ausgeklammert, dann stieg diese sogenannte Kerninflationsrate mit 2,4 Prozent so kräftig wie seit fast zehn Jahren nicht mehr.

KONJUNKTUR: Die britische Wirtschaft ist im Frühjahr wie erwartet gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im zweiten Quartal um 0,4 Prozent zum Vorquartal gestiegen, teilte das Statistikamt ONS am Freitag in London laut einer ersten Schätzung mit. Dieses Plus war von Volkswirten erwartet worden.

KONJUNKTUR: Die japanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal dank steigender Konsumausgaben und höheren Investitionen auf Wachstumskurs zurückgekehrt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) kletterte von April bis Juni um 0,5 Prozent zum Vortquartal, wie aus am Freitag veröffentlichten Regierungsdaten hervorging.

TRANSPORT: Mit einem der grössten Streiks in der Geschichte von Ryanair haben die Piloten den irischen Billigflieger am Freitag unter Druck gesetzt. Das Unternehmen strich mitten in der Urlaubszeit europaweit rund 400 von etwa 2400 geplanten Flügen. Schwerpunkt des 24-stündigen Ausstands war Deutschland mit 250 abgesagten Verbindungen und 42.000 betroffenen Passagieren.

TRANSPORT: Deutschlands grösste Containerreederei Hapag-Lloyd hat den Verlust wegen des Preisdrucks und gestiegener Kosten deutlich ausgeweitet und verstärkt den Sparkurs. Unter dem Strich lag der Fehlbetrag nach sechs Monaten bei 101 Millionen Euro nach minus 43 Millionen Euro vor Jahresfrist.

mk

(AWP)