Die Telekom werde trotz Unternehmensschulden in Höhe von über 5 Milliarden Euro jedes Jahr 5,5 Milliarden Euro in den Ausbau der Netzwerke mit Glasfaser und modernen Mobilfunktechniken stecken, kündigte der Konzernchef an. In diesem Betrag seien die Summen für den Erwerb von Mobilfunkspektrum bei der 5G-Auktion im kommenden Jahr nicht enthalten.
Die für 5G notwendige Infrastruktur will die Telekom gemeinsam mit anderen Netzbetreibern nutzen, insbesondere auf dem Land. Höttges verwies auf eine aktuelle Vereinbarung mit Telefónica (O2), mit der rund 5000 Antennenstandorte von Telefónica an das Glasfasernetz der Telekom angeschlossen werden.
Ziel der Telekom sei es, 100 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mit Geschwindigkeiten von mindestens 100 Megabit pro Sekunde zu versorgen. Derzeit könnten 24,4 Millionen Haushalte von insgesamt rund 40 Millionen Haushalten ein entsprechendes Telekom-Produkt buchen.
Höttges sprach sich für vereinfachte Rahmenbedingungen für die Verlegung von Glasfaserleitungen in den Städten und Gemeinden aus. In Deutschland würden oft Kabeltunnel von 1,20 Meter Tiefe und mehr verlangt, während in anderen Regionen in Europa Verfahren möglich seien, bei denen die Kabel nur 20 Zentimeter tief im Boden liegen. "Hier wiehert der Regulierungshengst der Kommunen."
Bislang habe die Telekom Glasfaserkabel quasi in jeder Strasse liegen. Ab dem Jahr 2012 will der Konzern jedes Jahr rund zwei Millionen Haushalte jährlich mit Glasfaseranschlüssen direkt im Haus versorgen (FTTH). Höttges verteidigte den Entschluss seines Unternehmens, die umstrittene VDSL-Technik als Übergangslösung zu nutzen, um Haushalte breitbandig mit dem Netz zu verbinden. Ohne VDSL hätten nur 20 Prozent der Haushalte einen schnellen Netzanschluss erhalten, so seien es 80 Prozent gewesen./gri/DP/fba
(AWP)