Der Gruppenumsatz (alle Zahlen auf non-IFRS Basis) wuchs in den Monaten Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 229,1 Millionen US-Dollar. Um Wechselkurseinflüsse bereinigt wäre er gar um 12 Prozent nach oben gegangen.

Der Lizenzumsatz als wichtigster Einnahmeposten erhöhte sich um 11 Prozent auf 98,1 Millionen. Der Bereich Unterhalt (Maintenance) legte derweil um 12 Prozent auf 88,6 Millionen und die Services um 4 Prozent auf 42,3 Millionen zu.

Gesteigert hat Temenos auch die Ergebnisse und die Profitabilität. Der operative Gewinn EBIT verbesserte sich um 16 Prozent auf 79,1 Millionen Dollar stärker als der Umsatz. Dadurch erhöhte sich die dazugehörige Marge um 1,7 Prozentpunkte auf 34,5 Prozent.

Unter dem Strich verblieb je Aktie ein Gewinn (EPS) von 90 US-Cents nach 76 Cents im Vorjahr. Analysten hatten lediglich mit einem EPS von 83 Cents gerechnet.

Probleme im Mittleren Osten und Afrika

Dagegen hat Temenos mit dem Umsatz die Erwartungen der Analysten (238,3 Mio Fr.) verfehlt. Das lag vor allem daran, dass es in der MEA-Region bei der Abwicklung von Geschäften zu Verzögerungen gekommen ist. Die Lizenzeinnahmen in dieser Region gingen sogar deutlich zurück.

"Neugeschäfte haben sich verzögert, sie sind aber damit nicht verloren", sagte Finanzchef Panagiotis Spiliopoulos im Gespräch mit AWP. Die Probleme seien erkannt und man habe Massnahmen ergriffen. In der Region gebe es wie in den vergangenen Quartalen nach wie vor eine sehr gute Nachfrage. Temenos habe vor allem im Vertrieb Personal angestellt und werde das Management in der Region weiter stärken.

Ansonsten habe Temenos den Schwung aus dem ersten Halbjahr in die zweite Jahreshälfte mitgenommen, erklärte Temenos-Chef Max Chuard. In den ersten neun Monaten resultiere bei den Lizenzrechten ein Wachstum von 20 Prozent und auf Gruppenebene ein Umsatzanstieg von 17 Prozent.

Das Wachstum bleibe geographisch betrachtet breit abgestützt, besonders in den USA laufe das Geschäft gut. Aber auch in Europa und Asien wachse die Gruppe dynamisch.

Prognose angehoben

Mit dem Blick nach vorne geht Chuard davon aus, dass die MEA-Region spätestens Anfang 2020 zu Wachstum zurückkehren wird. Zudem komme man auch mit der Integration der kürzlich übernommenen US-Bankensoftwarefirma Kony gut voran. Die beiden Firmen seien sich sehr ähnlich und im vierten Quartal habe die Zusammenarbeit bereits Erfolge gezeigt. Kony habe Kunden dazugewonnen.

Kony trägt laufend mehr zum Gruppenumsatz bei und so hat Temenos für das laufende Jahr die Umsatzprognose erhöht. Neu rechnet man mit einem Wachstum von 18 bis 20 Prozent, nachdem im Juli noch von einem Plus von 16 bis 19 Prozent die Rede war. Mittelfristig strebt Temenos weiterhin ein Wachstum im Durchschnitt von mindestens 15 Prozent pro Jahr an.

In Sachen Profitabilität bleibt Temenos beim ursprünglich für 2019 abgegebenen Versprechen: Der EBIT soll zwischen 310 und 315 Millionen Dollar zu liegen kommen nach 266 Millionen im letzten Jahr. Derweil soll die EBIT-Marge in den kommenden Jahren über die Marke von 36 Prozent geführt werden.

Neue Verwaltungsrätin

Eine Veränderung wird es im nächsten Jahr im Verwaltungsrat geben. Den Aktionären wird an der kommenden Generalversammlung im Mai 2020 Homaira Akbari für die Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Sie soll als nicht-exekutives und unabhängiges Mitglied ins Gremium aufgenommen werden.

Die gebürtige Iranerin lebt in Dallas und ist Gründerin sowie Chefin des Beratungsunternehmens AKnowledge Partners. Die Firma hat sich auf Strategieberatung von Grossfirmen und Private Equity-Firmen spezialisiert. Zudem bringe Akbari als Verwaltungsrätin der Banco Santander grosses Know-How aus der Finanzindustrie mit, hiess es.

(AWP)