Im Rückblick sei es damals vor allem über die Einbindung der Beschäftigten gelungen, eine gute Lösung zu finden. "Das war der grosse Unterschied", sagte Segerath. Dadurch hätte der zunächst feindliche Übernahmeversuch durch den Krupp-Konzern in einen freundlichen Zusammenschluss umgewandelt werden können.
Segerath kündigte für den kommenden Dienstag (7. November) eine ausserordentliche Betriebsversammlung der Stahlsparte an, bei der man die Beschäftigten über den Stand der Verhandlungen informieren wolle. Dabei könne es auch erneut zu Einschränkungen der Produktion kommen.
Vor fast genau 20 Jahren, am 4. November 1997, hatten die beiden Konzerne Thyssen und Krupp nach mehrwöchigen Verhandlungen ihre Vollfusion angekündigt, nachdem sich die Unternehmen zunächst auf eine gemeinsame Stahlgesellschaft geeinigt hatten. Zuvor waren Pläne des Krupp-Konzerns bekannt geworden, die Thyssen AG im Wege einer feindlichen Übernahme zu schlucken.
Bei der nun geplanten Fusion mit dem indischen Konkurrenten Tata geht es lediglich um einen Zusammenschluss der Stahlsparten der beiden Unternehmen. Thyssenkrupp hatte zuvor angekündigt, wegen der Fusion in Deutschland rund 2000 Stellen streichen zu wollen. Sitz der neuen Gesellschaft soll die Region um Amsterdam sein. Besiegelt werden soll das Geschäft dem von Konzernchef Heinrich Hiesinger vorgelegten Zeitplan zufolge bereits Anfang des kommenden Jahres./uta/DP/zb
(AWP)