Der konsolidierte Nettoumsatz sank um rund 17% auf 136,2 Mio CHF, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Auftragseingang gab ebenfalls um knapp 17% nach und lag bei 133,5 Mio CHF. In vierten Quartal sei der Bestellungseingang jedoch deutlich gestiegen.

ZURÜCKHALTENDE INVESTITIONSBEREITSCHAFT

Tornos spricht von einer zurückhaltenden Investitionsbereitschaft der Kunden in High-End-Produkte. Man habe mehr Standard-Maschinen im mittleren Preissegment verkauft und weniger High-End-Maschinen im höheren Preissegment. Obwohl die Anzahl bestellter Maschinen im zweiten Halbjahr im Vergleich zur Vorjahresperiode um fast ein Drittel stieg, resultierte darum ein Minus bei Umsatz und Auftragseingang. Auch im Gesamtjahr lag die Zahl der Bestellungen über Vorjahr, wie es weiter heisst.

Die Zurückhaltung bei den Bestellungen von Neumaschinen habe sich im Gegenzug auf das Service- und Ersatzteilgeschäft positiv ausgewirkt, das ein Umsatzplus von 5% verbuchte. Wo weniger in neue Maschinen investiert wird, steige die Nachfrage nach Serviceleistungen, heisst es zur Begründung.

GUTE NACHFRAGE NACH NEUEN MODELLREIHEN

Die positive Entwicklung im vierten Quartal sei der Lancierung zweier neu entwickelter Maschinen aus der MultiSwiss-Produktlinie zu verdanken. Für diese Maschinen, die eine Bearbeitung grösserer Durchmesser ermöglichten, seien bereits zahlreiche Bestellungen eingegangen, die mehrheitlich 2017 umsatzwirksam würden.

Auch der Umsatz der Reihe SwissNano habe sich positiv entwickelt. Trotz des schwierigen Umfelds in der Uhrenindustrie seien 80% mehr Modelle dieses Langdrehautomaten verkauft werden als in den Vorjahren, heisst es. Damit wurden in dieser Industrie Marktanteile gewonnen.

VERLUST AUF STUFE EBIT UND NETTOERGEBNIS ERWARTET

Aufgrund der Umsatz- und Orderentwicklung habe man die Gewinnschwelle nicht erreicht, schreibt Tornos. Das Unternehmen rechnet insgesamt mit einem negativen operativen Ergebnis (EBIT) und einem negativen Nettoergebnis; beides im tieferen einstelligen Millionenbereich. Die detaillierten Ergebnisse des Geschäftsjahres werden am 14. März veröffentlicht.

Die Analysten zeigen sich von der Entwicklung bei Tornos nicht überrascht. Die vorgelegten Zahlen zeigten, dass das Unternehmen nach wie vor mit der kritischen Grösse kämpfe, heisst es bei der ZKB. Zudem bleibe die eingeleitete Transformation noch ohne gewünschte Wirkung. Vontobel rechnet damit, dass der Verlust nicht so schlimm ausfallen dürfte, wie zuvor befürchtet. Das positive Momentum beim Auftragseingang im vierten Quartal lasse zudem Hoffnung auf eine Verbesserung aufkommen.

Die Tornos-Aktien notieren in einem positiven Gesamtmarkt (SPI +0,3%) am Donnerstagmittag 1,4% tiefer auf 3,43 CHF.

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(AWP)