Der Umsatz von Tornos kletterte in den ersten sechs Monaten um knapp 18% auf 82,1 Mio CHF in die Höhe, während 65% mehr Aufträge im Umfang von 103,2 Mio eingegangen sind, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag hiess. Vor allem der Auftragseingang übertraf die Erwartungen der Analysten. Der Auftragsbestand verbesserte sich derweil seit Ende 2016 um rund 75% auf 53,3 Mio.

WACHSENDE NACHFRAGE

Nach einem harzigen Jahresbeginn sei die Nachfrage für sämtliche Produktlinien seit März in allen Regionen deutlich angestiegen, hielt Tornos fest. Besonders gut hat sich das Maschinengeschäft mit einem Auftragsplus von knapp 100% entwickelt. Dabei wurden vermehrt Maschinen im High-End-Mehrspindelbereich verkauft, nachdem sich der Absatz bei Maschinen im mittleren Preissegment bereits in der zweiten Jahreshälfte 2016 zu verbessern begann.

Profitiert hat Tornos im Halbjahr von der Belebung im wichtigsten Absatzmarkt, der Autoindustrie, wo sich die Aufträge mehr als vervierfacht haben. Im laufenden Jahr sei in der Branche die Sicherheit zurückgekehrt und die Nachfrage nach Investitionsgütern habe stark zugenommen, hiess es. Auch die Segmente Medizin- und Dentaltechnik sowie Elektronik hätten sich gut entwickelt. Einzig in der Uhrenindustrie sei die Trendwende noch nicht auszumachen.

In der wichtigsten Region Europa nahmen die Bestellungen um 85% auf 62,5 Mio CHF zu, in Amerika kletterten sie auf 5,0 Mio von 1,7 Mio und Asien steuerte 17,1 Mio (+131%) zum Auftragseingang bei.

RÜCKKEHR IN DIE GEWINNZONE

Das Wachstum gepaart mit einer flexibleren Kostenstruktur ebnete Tornos den Weg zurück in die Gewinnzone. Wie das Unternehmen bereits Ende Juli in einer positiven Gewinnwarnung bekanntgegeben hatte, kletterte das Betriebsergebnis EBIT auf 1,7 Mio CHF ins Plus gegenüber einem Verlust von 2,4 Mio im ersten Halbjahr 2016. Die EBIT-Marge liegt nun bei 2,0%. Der Nettogewinn belief sich auf 0,3 Mio nach einem Verlust von 3,5 Mio.

Weiter konnte Tornos einen positiven Free Cashflow von 10,1 Mio erarbeiten nach einem Cash Drain von 9,1 Mio in der Vorjahresperiode. Wesentlich dazu beigetragen habe das stark reduzierte Net Working Capital, hiess es. Die Nettoliquidität erhöhte sich von -4,8 Mio Ende 2016 auf 5,3 Mio.

FÜR ZUKUNFT GERÜSTET

Tornos sieht sich mit dem "nahezu vollständig überarbeiteten" Produktportfolio für die Zukunft gerüstet, um von der Nachfragebelebung in Kernmärkten wie der Autoindustrie zu profitieren. Die Produktpalette soll ausserdem im Bereich Langdrehautomaten (Einspindelbereich) mit innovativen High-End-Maschinen ergänzt werden und Investitionen in Fertigungstechnologien sollen die Produktion der Schlüsselkomponenten und Kleinserien effizienter machen.

Für das Gesamtjahr rechnet die Gruppe neu mit dem Erreichen eines positiven EBIT und eines positiven Nettoergebnisses. Bislang zielte man lediglich darauf ab, bessere Ergebnisse als noch im Geschäftsjahr 2016 zu erzielen. Für das vergangene Jahr wies Tornos unter dem Strich einen Verlust von 3,6 Mio CHF aus.

Analysten trauen Tornos das Erreichen des Break Even im Jahr 2017 zu. Dabei verspreche die Book-to-Bill Ratio von 1,25x dynamisches Wachstum für die zweite Jahreshälfte, heisst es etwa bei der ZKB. Der Analyst warnt aber vor den weiterhin beträchtlichen Risiken für langfristig orientierte Investoren.

An der Börse kauften die Anleger weiter zu. Tornos kletterten in einem etwas schwächeren Gesamtmarkt (SPI -0,2%) um 5,3% auf 5,74 CHF nach oben und haben damit seit Jahresbeginn beinahe 80% dazugewonnen.

mk/cf

(AWP)