Der Vorsteuergewinn der grössten Schweizer Bank belief sich im Startquartal auf 1,97 Milliarden Franken und war damit um 17 Prozent höher als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Dabei verdienten die Vermögensverwaltungseinheiten und die Investmentbank mehr, während das Schweizer Geschäft und das Asset Management unter dem Vorjahr abschlossen. Unter dem Strich stieg der Reingewinn um 19 Prozent auf 1,51 Milliarden, wie die Bank am Montag mitteilte.

Konzernchef Ermotti zeigte sich zumindest in der Mitteilung sehr zufrieden. "Wir hatten einen ausgezeichneten Start ins neue Jahr", kommentiert er das Ergebnis. Vor allem der Januar sei sehr gut gewesen, sagte er später an einem Call für Investoren, danach sei das Geschäft aber wieder etwas abgeflaut.

Im Quartalsergebnis enthalten sind wie üblich auch gewisse Sonderposten, so etwa Restrukturierungskosten in Höhe von 128 Millionen Franken oder ein Vorsteuergewinn von 225 Mio bei der UBS-Pensionskasse in der Schweiz. Auf bereinigter Basis sank der Vorsteuergewinn um 3 Prozent auf 1,88 Milliarden Franken.

SPARPROGRAMM VORÜBER, ABER KOSTENFOKUS BLEIBT

Der Unterschied zwischen den bereinigten und den offiziell berichteten Zahlen, der in den letzten Jahren zum Teil markant war, sollte in den nächsten Jahren weiter abnehmen, sagte Finanzchef Kirt Gardner am Call. Die Bank hat bekanntlich letztes Jahr ihr länger andauerndes Kostensparprogramm abgeschlossen, entsprechend sollten grössere Restrukturierungskosten in Zukunft wegfallen.

Trotzdem bleiben die Kosten aufgrund der weiterhin nicht überbordenden Kundenaktivitäten und der weiter zunehmenden Regulierungen ein Thema. Die jüngsten Pressemeldungen, wonach die UBS mit der CS über eine Zusammenlegung von Backoffice-Aktivitäten spreche, wollte Ermotti zwar nicht direkt kommentieren. Er betonte aber, dass man mit verschiedenen Partnern über das Kostenthema rede.

Trotz Kostenfokus ist allerdings die Zeit der Auslagerung von Bankaktivitäten vorbei. Allein im letzten Quartal stieg die Belegschaft der UBS auf FTE-Basis um fast 1300 Stellen. Nachdem die Bank jahrelang Mitarbeiter abgebaut hat, holt sie diese nun also wieder zurück. Begründet wurde dies vor allem mit der Verbesserung von Effizienz und Effektivität.

Zur Steigerung der Effizienz beitragen soll auch Zusammenlegung der Vermögensverwaltungsdivisionen zu einer globalen Einheit GWM, die per Februar erfolgte. Priorität in den nächsten Jahren habe dabei ein hohes Wachstum vor allem in China und bei den sehr reichen Kunden, hiess es.

NETTONEUGELD VON 19,0 MILLIARDEN IM GWM

Dass die Bank bei reichen Kunden beliebt ist, hat sie mit dem hohen Neugeldzufluss bewiesen. Der Vermögensverwaltungseinheit GWM zog in der Periode von Januar bis März netto Neugeld von 19 Milliarden Franken an. Trotzdem waren die verwalteten Vermögen per Stichtag Ende März mit 3'155 Milliarden Franken etwas tiefer als Ende 2017, was vor allem mit der Performance an den Finanzmärkten und der Wechselkursentwicklung zu erklären ist.

Etwas schwächer präsentiert sich zum Quartalsende die Kapitalposition: Die harte Kernkapitalquote sank auf 13,1 Prozent von 13,8 Prozent per Jahresende. Wichtiger für die Bank zur Erfüllung der regulatorischen Vorschriften ist derzeit aber die Verbesserung der Leverage Ratio. Hier konnte sie eine Verbesserung auf 3,76 Prozent von 3,69 Prozent per Ende Dezember vermelden.

SAISONAL TIEFERE ERTRÄGE IM ZWEITEN QUARTAL ERWARTET

Im laufenden zweiten Quartal rechnet die Grossbank vor allem aus saisonalen Gründen mit tieferen Erträgen. Grundsätzlich sieht sich die Bank aber gut aufgestellt, um von einer verbesserten Stimmung an den Märkten zu profitieren. Diese scheint aber noch auf sich warten zu lassen. Konzernchef Ermotti jedenfalls erwartet bei der Kundenaktivität keine grundsätzliche Verbesserung im weiteren Jahresverlauf, wie er sagte.

Entsprechend zeigen sich die Investoren etwas enttäuscht. Das UBS-Papier büsste zum Wochenstart deutliche 2,5 Prozent auf 16,77 Franken ein.

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(AWP)