Maubach verwies darauf, dass Nord Stream 2 in der Bundespolitik teilweise sehr kritisch gesehen werden. Das könne Folgen für das Pipelineprojekt nach der Bundestagswahl haben. Die Grünen halten die Pipeline aus Klimaschutzgründen für falsch. Uniper ist nach früheren Angaben mit 950 Millionen Euro an der Finanzierung der Gasleitung beteiligt.

Im jahrelangen Streit um die deutsch-russische Ostseepipeline hatten Berlin und Washington im Juli einen Durchbruch verkündet. Sie veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung, in der der Ukraine Unterstützung zugesagt wurde. Die USA hatten Nord Stream 2 jahrelang massiv kritisiert und sind weiterhin gegen das Projekt, wollen inzwischen aber auf weitere Sanktionen verzichten. Kritiker sehen in der Pipeline ein geopolitisches Projekt Russlands, das die Energiesicherheit Europas gefährdet.

Höhere Rückstellungen für CO2-Zertifikate haben das Ergebnis des Energiekonzerns im ersten Halbjahr belastet. So sank das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) von 691 Millionen auf 580 Millionen Euro. Den Rückstellungen für die Zertifikate stünden Absicherungsgeschäfte gegenüber, die jedoch erst im vierten Quartal realisiert würden, teilte Uniper mit. Das bereinigte Nettoergebnis ging um rund 42 Millionen auf 485 Millionen Euro zurück. Dabei profitierte Uniper von einem steigenden Ergebnis in der Europäischen Stromerzeugung, wozu unter anderem die Inbetriebnahme des umstrittenen Kohlekraftwerks Datteln 4 beitrug.

Das Ergebnis im Handelsgeschäft fiel dagegen schwächer aus, nachdem sich den Angaben zufolge die Margen im Gasgeschäft nach einem aussergewöhnlich guten Vorjahr wieder normalisiert hätten.

Den Ausblick für 2021 bestätigte Uniper. Für das Gesamtjahr erwartet das Management weiterhin ein bereinigtes operatives Ergebnis zwischen 0,8 und 1,05 Milliarden Euro und ein bereinigtes Nettoergebnis zwischen 650 und 850 Millionen Euro./nas/jha/DP/eas

(AWP)