Wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte, schuf die US-Wirtschaft im August 130 000 neue Arbeitsplätze. Analysten hatten im Mittel jedoch 160 000 neue Jobs erwartet. Zudem fiel der Stellenaufbau in den Vormonaten Juni und Juli schwächer aus. So sind in den beiden Monaten insgesamt 20 000 Stellen weniger entstanden als bisher gedacht.
Die Arbeitslosenquote veränderte sich nicht. Sie betrug wie im Vormonat 3,7 Prozent, womit Analysten gerechnet hatten. Die Arbeitslosigkeit ist im historischen Vergleich sehr niedrig. Im April und Mai war die Quote mit 3,6 Prozent auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahrhundert gefallen.
Positive Signale kamen von der Gehaltsentwicklung. Die Löhne und Gehälter erhöhten sich zum Vormonat um 0,4 Prozent und damit so stark wie seit Februar nicht mehr. Im Jahresvergleich stiegen die Löhne um 3,2 Prozent. Die Lohnentwicklung spielt eine grosse Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank, weil die Löhne mittelbar die Inflation beeinflussen.
Von der US-Notenbank erwarten die Finanzmärkte weitere Zinssenkungen. Dafür ausschlaggebend ist aber nicht die Arbeitsmarktlage, sondern vielmehr die schwache Weltwirtschaft und die wirtschaftlichen Risiken infolge des Handelskonflikts der USA mit China. Am Abend (MESZ) wird Notenbankchef Jerome Powell einen Vortrag an der Universität Zürich halten. Möglicherweise gibt er neue Hinweise zum geldpolitischen Kurs./bgf/jsl/mis
(AWP)