Der Reingewinn der überregional tätigen Bank lag mit 119,2 Mio CHF um 1,5% über dem Vorjahreswert, wie Valiant am Mittwoch mitteilte. Zur Gewinnverbesserung trug nicht zuletzt ein ausserordentlicher Erfolg aus der Auflösung des Hilfsfonds der Regionalbankenverbands (RBA) bei. Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis lag dagegen um 2,0% unter dem Vorjahreswert bei 136,2 Mio CHF.

Die Aktionäre profitieren vom Gewinnanstieg mit einer zum dritten Mal in Folge erhöhten Dividende von 4,00 CHF je Aktie (VJ 3,80 CHF). In das Jahresergebnis flossen zudem erstmals die Zahlen der im vergangenen Jahr übernommenen Luzerner Regionalbank Triba ein, an der Valiant aktuell rund 98% der Aktien hält. Die Integration verlaufe planmässig und werde mit der Fusion per Mitte Jahr abgeschlossen, betont das Unternehmen.

VERBESSERTES KOMMISSIONSGESCHÄFT

Im wichtigsten Geschäft, dem Zinsengeschäft, legte der Bruttoerfolg vor allem dank der Triba-Akquisition zwar zu, weil nach den Auflösungen des Vorjahres nun wieder ausfallrisikobedingte Wertberichtigungen gebildet werden mussten, ging der Netto-Erfolg um 1,9% auf 295,4 Mio CHF wieder zurück. Die Zinsmarge war mit 1,10% (VJ 1,13%) leicht tiefer als im Vorjahr.

Klar verbessert zeigte sich das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, wo der Erfolg um 4,6% auf 62,3 Mio CHF zulegte. Nun solle das Anlagegeschäft weiter gestärkt werden, betont die Bank. Auch das Handelsgeschäft zeigte sich mit einem Plus von 3,2% auf 11,7 Mio CHF verbessert.

Allerdings stiegen auch die Kosten wegen Investitionen in strategische Massnahmen sowie in die Integration der Triba weiter an (+2,3% auf 226,0 Mio). Der höhere Aufwand schlug sich in einer leicht verschlechterten Cost-Income-Ratio von 58,3% (VJ 58,4%) nieder.

MIT DEM MARKT WACHSEN

Die Bank konnte bei den Hypotheken und bei den KMU-Krediten weiter zulegen: Die Ausleihungen stiegen insgesamt um 5,9% auf 23,5 Mrd CHF, bei den Hypotheken alleine betrug das Wachstum ebenfalls 5,9%. Ein Teil des Wachstums war auf die Triba-Übernahme zurückzuführen, ohne diese betrug der Anstieg der Ausleihungen immer noch 2,2%. Die Mitarbeitenden hätten das Ziel umgesetzt, "mit dem Markt zu wachsen und um jeden Basispunkt zu kämpfen".

Die Kundengelder nahmen innert Jahresfrist mit einem Plus von 2,6% auf 18,7 Mrd CHF zu, ohne die Triba wären sie allerdings um 1,4% zurückgegangen. Dies liege an "bewusst in Kauf genommenen Abflüssen von Grosskunden", so Valiant. Die Bilanzsumme der Bankengruppe erhöhte sich zum Jahresende um 5,6% auf 27,6 Mrd CHF, ohne die Akquisition der Triba wäre sie um 1,9% expandiert.

Für das laufende Jahr gibt sich Valiant zuversichtlich und rechnet wieder mit einem höheren operativen Erfolg. Beim Konzerngewinn werde - trotz der fehlenden Zahlung aus dem RBA-Hilfsfonds - ein Jahresergebnis im Rahmen des Vorjahres erwartet.

WECHSEL AN FÜHRUNGSSPITZE

Nach der Neuorientierung der Regionalbank in den vergangenen Jahren hat der Verwaltungsrat nun die Neuordnung der Führungsspitze aufgegleist. Der heutige VR-Präsident Jürg Bucher soll noch an den Generalversammlungen 2018 und 2019 zur Wiederwahl vorgeschlagen werden und auf die GV 2020 zurücktreten. Damit wird für den seit 2013 amtierenden früheren Postchef auch eine Ausnahme vom Organisationsreglement gemacht, das die Amtszeit der Mitglieder zum Erreichen des 70. Altersjahrs beschränkt.

CEO Markus Gygax soll im Jahr 2020 die Nachfolge Buchers antreten, er soll bereits 2019 als CEO abgelöst werden und dann zunächst als einfaches Mitglied in den Verwaltungsrat eintreten. Diese Lösung sei mit der Finanzmarktaufsicht Finma abgestimmt worden, betont Valiant. Die Nachfolge von Gygax ab Mai 2019 will der Verwaltungsrat im laufenden Jahr bestimmen.

tp/rw

(AWP)