Der Hemmstoff Avacopan ist ein oral zu verabreichender 5aR-Inhibitor und soll zur Behandlung seltener Nierenerkrankungen eingesetzt werden. Er ist auch in Japan noch nicht zur Vermarktung zugelassen, schreibt das Joint-Venture von Vifor Pharma und Fresenius Medical Care in einer Mitteilung vom Freitag. Derzeit läuft eine klinische Phase-III-Studie zu Avacopan.

In Japan werde Kissei den Fokus auf die Entwicklung von Avacopan zur Behandlung der seltenen Anti-Neutrophiler cytoplasmatischer Antikörper-Vaskulitis legen, heisst es weiter. Dabei handle es sich um eine seltene und schwere Autoimmunkrankheit, die sich in Japan ausbreite. Entsprechend werde die Entwicklung vom japanischen Staat finanziell unterstützt.

Vifor Pharma hatte im Mai 2016 die Rechte für Avacopan in Europa, Kanada, Mexiko, Zentral- und Südamerika sowie Südkorea vom US-Biopharma-Unternehmen Chemocentryx erworben. Mitte Februar wurde das Abkommen auf Staaten in Asien (inklusive Japan) und des Mittleren Ostens ausgeweitet.

Anfang 2017 gingen diese Rechte dann an das Joint-Venture mit dem offiziellen Namen Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma (VFMCRP) über. VFMCRP betreibt weltweit Dialysezentren und bietet da die Behandlung mit Nephrologie-Medikamenten von Partnerunternehmen an. In den USA und China vermarktet Chemocentryx Avacopan weiterhin selber.

Sibylle Bischofberger von der ZKB begrüsst die Partnerschaft zwischen Vifor Pharma bzw. VFMCRP und Kissei. Denn der attraktive japanische Markt könne mit einem Partner, der das Umfeld kenne, erfolgreicher bearbeitet werden.

Auch Vontobel-Analystin Carla Bänziger sieht im neu abgeschlossenen Abkommen mit Kissei eine "strategisch überaus sinnvolle" Vereinbarung. Es würde nicht überraschen, wenn Kissei die Lizenz für die Vermarktung weiterer Produkte - etwa dem Kaliumbinder Veltassa - für den japanischen Markt erhielte.

An der Börse verlieren Vifor Pharma bis um 09.30 Uhr 0,4% auf 107,10 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) liegt dagegen mit 0,52% im Plus.

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(AWP)