Die GSW Immobilien AG gehört seit 2013 zu mehr als 90 Prozent zur Deutsche-Wohnen-Gruppe, nur noch ein geringer Teil der Aktien befindet sich in Streubesitz. Das Wohnungsunternehmen mit etwa 60 000 Wohnungen in Berlin gehörte bis 2004 dem Land Berlin und wurde dann in Zeiten leerer öffentlicher Kassen privatisiert.

Der Branchenprimus Vonovia will demnächst für mehrere Milliarden Euro den kleineren Konkurrenten Deutsche Wohnen übernehmen. Beide besitzen zusammen rund 570 000 Wohnungen. Umstritten ist der Deal vor allem in Berlin, wo Deutsche Wohnen stark vertreten ist. In Berlin wird am Tag der Bundestagswahl am kommenden Sonntag auch über einen Volksentscheid zur Enteignung grosser Wohnungskonzerne abgestimmt.

Die vor der Fusion stehenden Immobilienkonzerne wollen gegensteuern und veräussern etwa 15 000 Immobilien an Berlin. Kürzlich haben drei landeseigene Gesellschaften mit Vonovia und Deutsche Wohnen vereinbart, 14 750 Wohnungen sowie 450 Gewerbeeinheiten abzukaufen. Sie zahlen dafür 2,46 Milliarden Euro. Ursprünglich hatten die Unternehmen dem Land bis zu 20 000 Wohnungen angeboten.

Die rot-rot-grüne Landesregierung in Berlin verfolgt das Ziel, durch Neubau und Ankäufe den kommunalen Wohnungsbestand zu erweitern. Sie hofft so, mehr Einfluss auf den angespannten Wohnungsmarkt zu haben und den Anstieg der Mieten bremsen zu können./sl/DP/jha

(AWP)