Der operative BOP (Business Operating Profit) der Zurich sank in den Monaten Januar bis März um 13% auf 0,93 Mrd USD, während der Reingewinn um 31% auf 607 Mio abgenommen hat, wie es in der Mitteilung vom Donnerstag heisst. Ohne den sogenannten Ogden-Effekt in Grossbritannien wäre der BOP allerdings um 14% auf 1,22 Mrd angestiegen.

OGDEN-EFFEKT BELASTET

In Grossbritannien hat die Regierung im Februar 2017 den Diskontsatz, der zur Berechnung von Personenschäden- und Unfallforderungen herangezogen wird, angepasst. Dabei handelt es sich um die sogenannte Ogden-Rate. Bei der Zurich hat diese Anpassung zu einer Belastung beim Betriebsgewinn BOP von 289 Mio USD geführt. Anlässlich der Bilanzmedienkonferenz im Februar hatte die Zurich für diesen Effekt einen Wert von rund 300 Mio veranschlagt.

Finanzchef George Quinn schreibt in der Mitteilung denn auch von einem guten Start ins neue Jahr mit "starken Leistungen in allen Geschäftsbereichen". "Der starke Auftakt in diesem Jahr bietet eine solide Ausgangsbasis, um unsere finanziellen Ziele für die Periode 2017-2019 zu erreichen", so Quinn weiter

In der Schaden- und Unfallversicherung (P&C) lag die Combined Ratio Total bei 100,7%. Ohne den Ogden-Effekt hätte sich der Satz seit Ende 2016 von 98,1% auf 97,2% verbessert. Insgesamt sei es der Gruppe gelungen, gegenüber der Vorjahresperiode die Schadenquote um 1,6 Prozentpunkte zu verbessern. Und auch die Kosten seien gesenkt worden und dürften weiter sinken.

Ohne die Änderungen des Ogden-Reservesatzes in Grossbritannien wäre der Betriebsgewinn in der P&C-Sparte um 13% auf 630 Mio USD angestiegen. Diesen Anstieg führt der Versicherer auf die robusten Leistungen in den Regionen EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) und Nordamerika sowie auf die gute Entwicklung der Anlageergebnisse zurück.

Die Bruttoprämien und Policengebühren sanken derweil um 2% auf 8,9 Mrd USD. Grund dafür seien die Massnahmen, die zur Reduktion der Risiken und zur Stärkung der Qualität des Portfolios ergriffen wurden, so die Zurich.

GEWINNANSTIEG IM LEBENGESCHÄFT

In der Lebensversicherung stieg der Betriebsgewinn auch dank eines verbesserten Anlageergebnisses um 23% auf 312 Mio USD. Das im dritten Quartal erwirtschaftete Jahresprämienäquivalent (APE) beziffert die Zurich auf 1,17 Mrd, ein Plus von 12%. Dabei hätten Risiko- und fondsgebundene Versicherungen zusammen mit der betrieblichen Vorsorge einen Anteil von 89% des APE ausgemacht. Damit will die Zurich das Portfolio gegen Zinsänderungen widerstandsfähiger machen.

Mit den Farmers Management Services erzielte die Zurich mit 348 Mio USD einen auf Vorjahresniveau liegenden Betriebsgewinn. Belastet wurde die Entwicklung bei Farmers Re durch das hohe Schadenniveau aufgrund der "extremen Wetterbedingungen" in Texas.

Weiter wird das Eigenkapital mit 29,3 Mrd USD angegeben nach 30,7 Mrd Ende Dezember. Die Gruppe verfüge mit einer SST-Quote per 1.1.2017 von 227% nach wie vor über eine "sehr starke" Kapitalbasis, so die Mitteilung. Im firmeneigenen Kapitalmodell Z-ECM bewege man sich per Ende März mit 129% um neun Prozentpunkte über dem Zielbereich.

Die Kapitalanlagen steuerten netto 1,5 Mrd USD zum Gesamtertrag der Gruppe bei. Dies entspreche einer Nettorendite von (nicht annualisiert) 0,8%, verglichen mit den 0,9% im Vorjahreszeitraum, heisst es.

Die Zurich Insurance Group hält derweil weiter an den strategischen Zielen für die Geschäftsperiode 2017 bis 2019 fest. Unter anderem will die Gruppe die Kosten um 1,5 Mrd USD senken - ausgehend vom Niveau von 2015. Davon seien 2016 bereits 300 Mio geschafft worden, hiess es. Die Eigenkapitalrendite soll derweil zurück über die Marke von 12% geführt werden. Im ersten Quartal lag die Rendite ohne den Ogden-Effekt bei 12,6% und insgesamt bei 9,5%.

mk/cp

(AWP)