Für das laufende Jahr rechnen die Ökonomen der Bundesbank nun mit 1,9 Prozent Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Bei ihrer letzten Konjunkturprognose im Dezember waren sie noch von 1,8 Prozent Wachstum ausgegangen. Auch ihre Prognosen für 2018 (plus 1,7 Prozent) und 2019 (plus 1,6) erhöhte die Bundesbank um jeweils 0,1 Punkte.

Der ungewöhnlich lange solide Aufschwung stabilisiert auch die Staatsfinanzen. Sollte es nicht zu grösseren Politikänderungen kommen, rechnen die Fachleute mit merklichen Überschüssen: "Die Schuldenquote könnte demnach im Jahr 2019 - erstmals seit 2002 - wieder unter die Grenze von 60 Prozent fallen."

Zunehmender Gegenwind auf den Weltmärkten könnte der Exportnation Deutschland allerdings Probleme bereiten. "Möglicherweise zunehmende protektionistische Tendenzen könnten das Wirtschaftswachstum schwächen", erklärte die Notenbank. So droht zum Beispiel die US-Regierung mit Handelsschranken.

Im Inland indes sieht die Bundesbank weiterhin überwiegend positive Signale - auch wenn sich die Menschen wieder auf steigende Preise einstellen müssen: Der Anstieg der Verbraucherpreise dürfte sich nach Einschätzung der Notenbank im laufenden Jahr wegen der wieder höheren Preise für Rohöl und Nahrungsmittel "sprunghaft verstärken". Ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel erwartet die Bundesbank einen allmählichen Anstieg der Inflationsrate in Deutschland von 1,3 Prozent in diesem Jahr bis auf 1,9 Prozent 2019./ben/DP/jkr

(AWP)