"Es gibt keinen Zielkonflikt zwischen der Gesundheit und der Wirtschaft", schrieben sie. "Beide verlangen es, das Virus aggressiv unter Kontrolle zu bringen." Die Geschichte werde hart über Amerika urteilen, wenn die aktuelle Chance, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, nicht ergriffen werde, schrieben sie in dem am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Gastbeitrag. Sie schlagen die Verhängung von Ausgangsbeschränkungen in den Bundesstaaten für jeweils sechs Wochen vor, um die Zahl der Neuinfektionen von derzeit 50 000 bis 60 000 pro Tag mindestens auf wenige Tausend pro Tag zu reduzieren.

US-Präsident Donald Trump und viele Gouverneure lehnen erneute einschneidende Beschränkungen des öffentlichen Lebens entschieden ab, weil diese der Wirtschaft schaden. Nach Ansicht vieler Gesundheitsexperten wurden die ursprünglichen Beschränkungen, die ab Ende März verhängt worden waren, zu schnell wieder aufgehoben. Anders als in europäischen und asiatischen Staaten wurde die Pandemie in den USA nie weitgehend unter Kontrolle gebracht. Die USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern hatten im Schnitt nie weniger als 20 000 Neuinfektionen am Tag. Inzwischen sind im es Schnitt rund 60 000.

Mit Blick auf die bevorstehende kalte Jahreszeit und die Wiedereröffnung von Schulen und Universitäten warnten Osterholm und Kashkari vor einer weiteren Zuspitzung. "In den nächsten sechs Monaten könnte das, was wir bisher erlebt haben, nur wie das Aufwärmen für eine grössere Katastrophe erscheinen", schrieben sie.

In den USA gibt es bislang Daten der Universität Johns Hopkins zufolge fast fünf Millionen bekannte Corona-Infektionen und rund 161 000 damit zusammenhängende Todesfälle./jbz/DP/he

(AWP)