So brachten einige Argumente für die Nennung eines klaren Enddatums vor, wie aus dem Protokoll zur Oktober-Ratssitzung hervorgeht, das die EZB am Donnerstag veröffentlichte.

Befürworter eines offenen Endes argumentierten dagegen, dass die Nennung eines Enddatums Marktteilnehmer dazu bewegen könnten, Kurskorrekturen vorwegzunehmen. Schlechtere Finanzierungsbedingungen könnten die Folge sein.

"Es wurde auch argumentiert, dass die Balance von Kosten und Nutzen mit fortschreitender Zeit zunehmend ungünstiger wird", hiess es im Protokoll. Daher sei es trotz noch nötiger Konjunkturhilfe wichtig, das Programm rechtzeitig und geordnet zu beenden.

Manche Mitglieder sprachen sich zudem dafür aus, im geldpolitischen Ausblick die bisherige Verknüpfung der Anleihen-Käufe mit der Inflationsentwicklung abzuändern. Der EZB-Rat entschied sich aber dagegen. Laut Protokoll steht dahinter auch die Bekräftigung, für die nötige Konjunkturhilfe zu sorgen, damit sich die Inflation in Richtung EZB-Ziel bewegt.

Anleihenkäufe werden halbiert

Die EZB hatte auf dem Treffen schliesslich beschlossen, wegen der verbesserten Konjunktur die Anleihenkäufe ab Januar auf 30 Milliarden Euro pro Monat zu halbieren. Die Käufe werden dafür aber bis mindestens Ende September 2018 fortgesetzt. Ein klares Enddatum für das Programm nannte die EZB nicht.

Laut Protokoll wurde das vorgeschlagene Massnahmenpaket insgesamt als angemessen erachtet, damit sich Preisdruck aufbaut und die Inflation sich dem EZB-Ziel annähert. Die Euro-Notenbank strebt knapp 2 Prozent Teuerung als Idealwert für die Wirtschaft an. Davon ist sie aber mit 1,4 Prozent Inflation im Oktober weit entfernt.

Laut EZB-Direktor Benoit Coeure kann die Notenbank womöglich bald zumindest einen Aspekt zur Zukunft der Käufe abschwächen. Im Oktober bekräftigte die EZB noch die Klausel in ihrem Ausblick, dass die Anleihenkäufe auf jeden Fall so lange weiter laufen werden, bis die Inflation sich nachhaltig dem 2-Prozent-Ziel nähert.

Diese Verknüpfung könnte bald geändert werden. Coeure rechnet damit, dass das bis zum September 2018 passiert, wie er jüngst dem "Handelsblatt" sagte.

(AWP)