Volkswirte sprechen unterdessen von einer "technischen Rezession", wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwei Quartale in Folge schrumpft. Im zweiten Vierteljahr 2019 war die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent gesunken. Zum Jahresanfang hatte es noch ein Plus von 0,4 Prozent gegeben.
"Ein zweimaliger Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Erzeugung in Folge stellt in der gegenwärtigen Situation für sich genommen noch keinen Grund zur Besorgnis dar. Er bedeutet auch noch nicht notwendigerweise das Ende der gesamtwirtschaftlichen Expansionsphase", stellt die Bundesbank klar. Die Lage am Arbeitsmarkt sei weiterhin gut, der private Konsum intakt. Auch die Baukonjunktur floriere weiterhin.
Aus Sicht der Bundesbank-Experten wäre ein leichter Rückgang des BIP im Sommer "als Teil einer konjunkturellen Normalisierung zu sehen, da die deutsche Wirtschaft aus einer Phase der wirtschaftlichen Überauslastung kommt".
Gleichwohl bestünden "insbesondere im internationalen Umfeld weiterhin erhebliche Abwärtsrisiken". Handelskonflikte und der Brexit belasten die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Es sei nach wie vor offen, "ob sich die Industriekonjunktur fängt, bevor sich die Abwärtsbewegung auf die stärker binnenwirtschaftlich orientierten Wirtschaftszweige überträgt", schreibt die Bundesbank./ben/DP/jkr
(AWP)