Die Nettoverbindlichkeiten des Landes im Zahlungsnetzwerk Target 2 kletterten im Vergleich zum Vormonat um 8,1 Milliarden auf 364,7 Milliarden Euro, wie aus Daten der Bank von Italien am Dienstag hervorging.

Die Daten werden von Investoren genau verfolgt. Denn steigende Target-Verbindlichkeiten können ein Signal für eine zunehmende Kapitalflucht sein, wenn ein Land in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt.

Innerhalb des Euroraums wird der gesamte grenzüberschreitende Zahlungsverkehr über das Target-2-System abgewickelt. Verbindlichkeiten in der Bilanz eines Landes entstehen, wenn Banken mehr Geld ins Ausland überweisen als ihnen zufliesst.

Erholung im Gewerbe

Unterdessen sieht die Statistikbehörde Istat Anzeichen dafür, dass sich die Konjunktur in Italien in den nächsten Monaten weiter verbessert. Istat zufolge verstärkt sich die Erholung im verarbeitenden Gewerbe. Dies könne dazu führen, dass sich die die Kaufkraft der Haushalte verbessere und mehr investiert werde.

Während Italien im Target-2-System Rekord-Verbindlichkeiten aufweist, haben die Target-Forderungen der deutschen Bundesbank Ende Januar mit 796 Milliarden Euro einen neuen Höchststand erreicht. Laut Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele ist der Anstieg auch eine Folge des billionenschweren Anleihenkaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB).

 (AWP/SDA/REU)