Die etwas günstigeren Wachstumsaussichten gingen vor allem von Europa und Asien aus, sagte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld. "Ob die aktuelle Dynamik nachhaltig ist, bleibt aber mit einem Fragezeichen versehen." Obstfeld nannte zahlreiche Risiken, die das Wachstum wieder dämpfen könnten, darunter das weltweit schwache Produktivitätswachstum.

POLITISCHE UNSICHERHEITEN IN USA UND CHINA

Hinzu kämen politische Unwägbarkeiten in den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt, den USA und China. In den Vereinigten Staaten könnte eine lockere Fiskalpolitik eine straffere Geldpolitik mit steigenden Zinsen und einem aufwertenden Dollar nach sich ziehen. Dies wiederum könnte Probleme für Länder mit sich bringen, die ihre Währungen an den Dollar gebunden haben oder die sich stark in Dollar verschuldet haben. In China hänge das Wachstum nach wie vor stark von dem heimischen Kreditwachstum ab, was Probleme in der Finanzstabilität hervorrufen könne.

Darüber hinaus warnt der IWF grundsätzlich von jüngeren Tendenzen, die internationale Zusammenarbeit etwa im Freihandel oder in der Finanzregulierung einzuschränken. Ein grossangelegter Rückzug aus der multilateralen Zusammenarbeit könnte selbstverschuldete Wunden mit sich bringen, warnte Obstfeld. Denn dann drohe ein Kampf jeder gegen jeden, aus dem letztlich alle Länder als Verlierer hervorgingen./bgf/jsl/fbr

(AWP)