Die Angebotsmieten haben im ersten Halbjahr ihren Aufwärtstrend nämlich fortgesetzt. Aber auch schweizweit kostet das Wohnen zur Miete durchschnittlich 0,4 Prozent mehr als noch am Jahresanfang. Doch dies täuscht darüber hinweg, dass die Mietpreisentwicklung in den Städten die Schwäche in ländlichen Kantonen und Gemeinden, die mit steigenden Leerständen zu kämpfen haben, mehr als wettmacht.

Zu diesem Ergebnis kommt die Internetplattform homegate.ch, die den Angebotsmietindex zusammen mit der Zürcher Kantonalbank (ZKB) erhebt. Er misst die monatliche, qualitätsbereinigte Veränderung der Mietpreise für neue und wieder zu vermietende Wohnungen anhand der aktuellen Marktangebote.

Alle wollen in die Städte

Höhere Angebotsmieten machen sich vor allem in den Kantonen Genf (Preisanstieg: +4,5 Prozent), Jura (+1,7 Prozent) und Uri (+1,5 Prozent) bemerkbar. Auffallend ist die robuste Mietpreisentwicklung in den Städten Genf (+3,8 Prozent) und Zürich (+1,4 Prozent). In nur wenigen Ausnahmen waren die Angebotsmieten leicht rückläufig etwa in den Kantonen Obwalden und Nidwalden (-0,5 Prozent), Graubünden und Basel-Land (-0,4 Prozent) bzw. Tessin (-0,3 Prozent).

Man könnte meinen, dass Covid bereits zu Ausweicheffekten von stark verdichteten Lebensräumen zu ländlicheren Regionen führen würde. Diese Erwartungen bestätigen sich zum aktuellen Zeitpunkt aber noch nicht, schreibt Homegate.

Eine schleppende Zuwanderung aus dem Ausland könnte jedoch die Vermietungssituation etwas verändern. Schliesslich befänden sich noch immer viele Mietwohnungsprojekte im Bau, die allesamt in Erwartung einer stabilen Zuwanderung geplant worden seien. Das Überangebot an Mietwohnungen dürfte mit einer rückläufigen Zuwanderung weiter steigen, so dass der Abwärtsdruck auf die Mieten zumindest auf dem Land bestehen wird, so die Mitteilung.

(AWP)