Bei den ausgeschriebenen Wohnungen gingen die Mietpreise 2019 schweizweit um durchschnittlich 0,9 Prozent zurück. Da das ausgeschriebene Mietwohnungsangebot weiterhin gross ist, dürften die Mietpreise 2020 unter Druck bleiben, teilt Wüest Partner anlässlich einer Veranstaltung am Dienstag in Bern mit.

Reduktion des Referenzzinssatzes drückt Mietpreise

Auch die Mieter mit bestehenden Mietverträgen dürften im 2020 in den Genuss tieferer Mieten kommen. So wird der Referenzzinssatz voraussichtlich in den kommenden Monaten nach unten angepasst werden, woraus ein Senkungsanspruch von 2,91 Prozent resultiert, schreibt die Immobilienberatungsfirma.

Allerdings habe sich die Angebotsausdehnung auch stark verlangsamt, weil die Neubautätigkeit nachlässt. Zudem hätten sich jüngst auch viele Single-Haushalte gebildet, was die Nachfrage nach Wohnungen angekurbelt habe, relativiert Wüst Partner.

Wohneigentum: Preisanstieg verlangsamt sich

Die Preise der Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser stiegen gemäss der Mitteilung in der zweiten Jahreshälfte 2019 weniger steil als im ersten Halbjahr. Für 2020 erwartet Wüest Partner, dass Wohneigentum aufgrund der tiefen Hypothekarzinsen gefragt bleibt und daher auch teurer wird. Aber ein so starkes Preiswachstum wie in den Jahren 2017 und 2018 sei unwahrscheinlich, da die Zahl an Nachfragern, für die Wohneigentum wegen der strengen Tragbarkeitsregeln finanzierbar ist, weiter geschrumpft sei.

Uneinheitliche Entwicklung bei Geschäftsflächen

Bei den Geschäftsflächen steht der zusätzlichen Nachfrage nach Büroflächen grundsätzlich weiterhin ein umfangreiches Angebot gegenüber. Vor allem in den Agglomerationsgemeinden der Grossstädte habe das Angebot zugelegt.

In den Grosszentren dagegen habe das Angebotsvolumen gegenüber den Jahren 2014 bis 2018 um 13,6 Prozent abgenommen. Vor allem in den Städten Zürich, Bern, Basel und Lausanne sei derzeit das Angebot knapp.

Der anhaltende Strukturwandel drücke immer stärker auf die Mietpreise der Verkaufsflächen. Selbst an den Toplagen der Schweizer Grosszentren haben sich die Spitzenmieten in den letzten Quartalen mehrheitlich nach unten entwickelt. Wegen der höheren Mieterfluktuation dürfte sich das Angebot schweizweit noch stärker ausdehnen, was zu kontinuierlich sinkenden Mietpreisen führen dürfte.

pre/yr

(AWP)