FIRMEN ERHÖHEN FORSCHUNGSAUSGABEN: Schweizer Unternehmen haben 2015 insgesamt 15,7 Milliarden Franken für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Das sind 10 Prozent mehr als bei der letzten Erhebung 2012 und ist ein neuer Rekord. Im internationalen Vergleich gehört die Schweiz zu den Ländern, die gemessen am Bruttoinlandprodukt am meisten Geld in Forschung und Entwicklung investieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bundesamt für Statistik (BFS) in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsdachverband Economiesuisse durchgeführte Erhebung. In der Rangliste kletterte die Schweiz einen Rang nach oben und belegt nun hinter Israel, Südkorea und Japan Platz vier. Vor allem mittlere und grössere Unternehmen haben seit 2012 ihre Forschungsaktivitäten ausgebaut. Kleine Betriebe mit weniger als 50 Angestellten dagegen haben ihre Forschungsausgaben deutlich reduziert.

HYPOZINSEN STEIGEN: Nach langer Talfahrt scheint die Wende erreicht. Die Hypothekarzinsen sind im Schlussquartal 2016 klar angestiegen und liegen nun wieder auf dem Niveau vom Frühjahr letzten Jahres. Im Vergleich zum dritten Quartal 2016 sind zehnjährige Hypothekarkredite um 0,2 Prozentpunkte teurer geworden und kosten nun 1,62 Prozent. Die Richtzinsen für fünfjährige Hypotheken legten von 1,08 auf 1,14 Prozent zu. Die Zinsen für einjährige Festhypotheken verharrten bei rund 1 Prozent. Nach einem kleinen Zwischenhoch Ende 2015 sind die Zinsen bis im September 2016 stets gesunken. Ab Oktober sind sie dann angestiegen. Gleichzeitig hat die Nachfrage nach langen Laufzeiten weiter zugelegt. So hat sich der Anteil der langen Laufzeiten bei Festhypotheken innerhalb des letzten Jahres von 76 auf 88 Prozent erhöht.

UMSATZ GESTEIGERT I : Nach mehreren Monaten mit Umsatzrückgängen hat Richemont im Weihnachtsquartal wieder zulegen können. Dabei profitierte der Luxusgüterkonzern besonders von einer Nachfrage nach Schmuckwaren. Das Uhrengeschäft bleibt dagegen rückläufig. Der Umsatz von Richemont stieg im dritten Quartal um 6 Prozent auf 3,09 Milliarden Euro. Zu konstanten Wechselkursen wuchsen die Verkäufe um 5 Prozent. Mit dem erfreulichen Weihnachtsquartal konnte Richemont den Umsatzeinbruch der Vorquartale etwas eindämmen. In den ersten neun Monaten erwirtschaftete die Gruppe 8,18 Milliarden Euro Umsatz, im Vergleich zu 8,75 Milliarden Euro im Vorjahr. Dies entspricht einem Minus von 7 Prozent.

FLIEGER AM BODEN: Weil sich die Besatzung der Schweizer Airberlin-Tochter nicht wohl fühlt, sind auch am Donnerstag vier Belair-Flieger am Boden geblieben. Das drohende Aus der Belair schürt Existenzängste. Viele Mitarbeiter der Schweizer Crew sind krank geschrieben. Weil die angeschlagene Belair-Mutter Airberlin ab April die Touristen-Flüge von der österreichischen Tochter Niki durchführen lassen will, droht der Belair das baldige Aus. Mit der Übernahme durch Niki fürchten 285 Belair-Mitarbeitende, entlassen zu werden. Airberlin bestätigte einen hohen Krankenstand bei den Crews aus der Schweiz.

UMSATZ GESTEIGERT II: Zukäufe haben dem Schraubenhandels- und Logistikunternehmen Bossard im vergangenen Jahr erneut mehr Umsatz beschert. Im Geschäftsjahr 2016 erhöhte sich der Umsatz um 5,9 Prozent auf 695 Millionen Franken. Dieses Wachstum stützte sich wesentlich auf die Aktivitäten in Europa und Amerika ab, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. In Europa, wo Bossard rund 58 Prozent des Umsatzes erzielt, erhöhte sich der Umsatz im Gesamtjahr 2016 um 4,7 Prozent auf 402 Millionen Franken. Im US-Geschäft nahm der Umsatz dank der Übernahme des grössten US-Elektrofahrzeugherstellers Arnold Industries im vierten Quartal um fast 40 Prozent zu. Auf das Gesamtjahr setzte die Region 186 Millionen Franken um. Auch der Aufbau des Asiengeschäfts entwickelt sich gemäss Bossard erfreulich.

ZUSÄTZLICHER FLUGVERKEHR: Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR sorgt im Raum Zürich auch in diesem Jahr für mehr Fluglärm. Der Flughafen Zürich rechnet mit rund 1000 zusätzlichen Starts und Landungen, vor allem von Privatmaschinen und Helikoptern. Zusätzliche Lärmemissionen lassen sich in den Tagen vor, während und nach dem WEF nicht vermeiden, wie der Flughafen mitteilte. Das WEF findet vom 17.-20. Januar statt. Auf dem Zürcher Flughafen stehen für die WEF-Maschinen etwa 60 Standplätze bereit. Sie sind bereits alle reserviert. Wer keinen Standplatz hat, muss das Flugzeug nach einer dreistündigen Ein- und Ausladezeit umparkieren. Wo sie das tun, ist ihnen überlassen.

NEUER CHEF: Die Flugsicherung Skyguide erhält Mitte Jahr einen neuen Chef. Alex Bristol wird das Unternehmen ab dem 1. Juli führen. Der 48-Jährige ist seit sechs Jahren als Leiter Operationen bei Skyguide tätig. Der schweizerisch-britische Doppelbürger löst Daniel Weder ab, der 10 Jahre lang Chef von Skyguide war. Der Führungswechsel sei bereits vor einem Jahr mit dem Verwaltungsrat vereinbart worden, teilte Skyguide mit.

WANDEL DANK KINO: Das 2009 eröffnete Einkaufszentrum "Stücki" in Basel steht vor einer grundlegenden Neuausrichtung. Mit dem Einbau eines riesigen Multiplex-Kinos soll aus dem bisher nicht sonderlich erfolgreichen Shopping-Center ein Erlebniszentrum werden. Der neue Kinokomplex soll innerhalb von zwei Jahren in den bestehenden Gebäuden realisiert werden. Vorgesehen sind 18 Säle mit 2400 Plätzen, wie die Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site (SPS) als "Stücki"-Besitzerin mitteilte. Das Baugesuch für das Projekt soll in den nächsten Monaten eingereicht werden, wie es bei SPS auf Anfrage hiess. Der Baubeginn ist für nächsten Herbst terminiert. Betrieben werden soll das neue Multiplex vom Kinobetreiber Arena Cinemas, der bereits in Genf, Freiburg, Zürich und Lugano über rund 50 Säle verfügt.

EXPANSION IN DER ROMANDIE: Die Bank Valiant verstärkt ihre Präsenz in der Westschweiz. Im Herbst eröffnet das Berner Geldhaus eine neue Geschäftsstelle im waadtländischen Morges. Weitere Neueröffnungen sind 2018 in Nyon und Vevey geplant. Zudem werde Valiant auch den Fokus auf KMU und Selbstständige verstärken und zusätzliche Kundenberater für Geschäftskunden engagieren, teilte das Unternehmen mit. Dafür stellt Valiant 16 zusätzliche Mitarbeiter für die Romandie an. Valiant hat derzeit 84 Geschäftsstellen in elf Kantonen und beschäftigt über 900 Mitarbeiter.

GRÜNES LICHT: Das Freihandelsabkommen Ceta zwischen der EU und Kanada hat eine weitere Hürde im Europäischen Parlament genommen. Der Umweltausschuss des Parlaments stimmte in Brüssel mit grosser Mehrheit für das Abkommen. 40 der Europaabgeordneten sprachen sich dafür aus, 24 dagegen, ein Parlamentarier enthielt sich. Ursprünglich hatte der Ausschuss eine Ablehnung anvisiert, unter anderem wegen Bedenken, dass das sogenannte Vorsorgeprinzip nicht klar genug in dem Freihandelsvertrag verankert sei.

KAPITALERHÖHUNG GEBILLIGT: Die Aktionäre der italienischen Grossbank Unicredit haben eine milliardenschwere Kapitalerhöhung gebilligt. An einer ausserordentlichen Generalversammlung stimmten 99,6 Prozent der Anteilseigner dafür, rasch neue Aktien auszugeben und so 13 Milliarden Euro einzusammeln. Die Aktionäre stimmten für den weitreichenden Umbau der Bank, die vor allem wegen eines Bergs an faulen Krediten und einer dünnen Kapitaldecke unter Druck steht. Die Unicredit will faule Kredite in Höhe von fast 18 Milliarden Euro verkaufen und bis Ende 2019 rund 14'000 Stellen streichen. Derzeit arbeiten noch fast 123'000 Menschen für die Unicredit. 6600 Filialen unterhält die Bank - 944 sollen bis 2019 in Europa schliessen.

KONJUNKTUR: Angetrieben vom kräftigen Konsum ist die deutsche Wirtschaft 2016 noch stärker gewachsen als im Vorjahr. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) legte um 1,9 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Zahlen mitteilte. Damit lag der Zuwachs der realen Wirtschaftsleistung noch einmal über den mit 1,7 und 1,6 Prozent schon relativ starken Vorjahren. Die Kauflust der Konsumenten und die Ausgaben des Staates, auch für die Unterbringung hunderttausender Flüchtlinge trugen massgeblich zum Wachstum bei.

RÜCKGANG: Aus Enttäuschung über die Pressekonferenz des künftigen US-Präsidenten Donald Trump haben die Anleger am Devisenmarkt den Greenback verkauft. Der Dollar-Index für die wichtigsten Währungen fiel um 0,6 Prozent auf 101,16 Punkte. Trump hatte sich in seiner ersten Pressekonferenz seit der Wahl vehement gegen Berichte über angebliche kompromittierende Dossiers über ihn zur Wehr gesetzt und den eigenen Geheimdiensten Nazi-Methoden vorgeworfen. Der Euro stieg um 0,5 Prozent auf ein Zwei-Wochen-Hoch von 1,0632 Dollar.

NEUE STELLEN: Der Online-Händler Amazon will binnen 18 Monaten 100'000 neue Jobs in den USA schaffen. Das kündigte das US-Unternehmen kurz vor der Vereidigung des neuen US-Präsidenten Trump an. Die Zahl der Mitarbeiter wird damit auf mehr als 280'000 steigen. "Diese neuen Job-Möglichkeiten stehen Menschen aus dem ganzen Land und mit jeder Art von Erfahrung, Ausbildung und Können offen", hiess es in einer Amazon-Mitteilung. Ingenieure und Software-Entwickler sind dem Unternehmen zufolge genauso gefragt wie Ungelernte. Amazon-Chef Jeff Bezos erklärte, das Unternehmen wolle weitere Logistikzentren eröffnen und in neue Technologien investieren.

DETAILHANDEL: Ein florierendes Weihnachtsgeschäft beschert dem grössten britischen Detailhändler Tesco wohl das erste Gewinnplus seit fünf Jahren. Dank der Umsatzzuwächse dürfte das operativen Ergebnis vor Sonderposten im Gesamtjahr 2016 auf mindestens 1,2 Milliarden Pfund (1,4 Milliarden Franken) geklettert sein. Dies teilte der Konzern, der mit der zunehmenden Konkurrenz der Discounter Lidl und Aldi zu kämpfen hat, mit. Das wäre der erste Gewinnanstieg nach fünf Jahren mit Rückgängen in Folge. Renovierte Geschäfte, ein neues Sortiment und mehr Mitarbeiter hätten die Kunden in die Geschäfte gelockt.

BITCOIN STÜRZT AB: Einer wochenlangen, schwindelerregenden Klettertour der Digitalwährung Bitcoin ist nun eine noch rasantere Talfahrt gefolgt. Binnen einer Woche hat der Bitcoin rund ein Drittel seines Wertes verloren. Er fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember. Furcht vor einer stärkeren Regulierung der Digitalwährung durch Chinas Führung lasse Anleger die Flucht ergreifen, hiess es aus dem Handel. Inzwischen sind alle Gewinne einer seit Dezember bis ins neue Jahr hinein anhaltenden Rally wieder verloren. Noch vor einer Woche hatte der Bitcoin nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg ein Rekordhoch von über 1161 Dollar erreicht. Am Donnerstag fiel die Digitalwährung demnach aber bis unter 753 Dollar.

REKORD BEI KREDITEN: Chinas Banken haben im vergangenen Jahr so viele Kredite ausgegeben wie noch nie. Insgesamt verliehen sie 12,56 Billionen Yuan (rund 1,8 Billionen Franken), wie aus Daten der Zentralbank hervorging. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuter sind das acht Prozent mehr als 2015. Trotz Warnungen vor einer zu hohen Verschuldung im Land hatte die Regierung die Banken animiert, ihre Kreditvergabe zu erhöhen, um das Wachstumsziel für 2016 zu erreichen. Analysten zufolge zahlen sich die Konjunkturhilfen der Regierung jedoch immer weniger aus. Die Wirkungskraft nehme ab, gleichzeitig steige das Risiko, dass Kredite nicht mehr zurückgezahlt werden könnten, hiess es.

(AWP)