MEHR LOGIERNÄCHTE: (Neuenburg) Die Schweizer Hotels haben ein gutes erstes Halbjahr 2017 hinter sich. Die Übernachtungszahlen nahmen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 4,4 Prozent zu. Zu verdanken ist der Anstieg vor allem Besuchern aus Asien und inländischen Gästen. Gemäss der Beherbergungsstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) ist die Zahl der Logiernächte sowohl im ersten Halbjahr als auch im Juni angestiegen. Insgesamt verzeichnete die Schweizer Hotellerie zwischen Januar und Juni rund 17,6 Millionen Logiernächte. Das sind 738'000 mehr als vor Jahresfrist. Den stärksten Anstieg verzeichneten die Hotels im Juni (+9,5 Prozent). Dabei zählten sie sowohl bei den inländischen wie bei den ausländischen Gästen mehr Hotelübernachtungen. Vor allem aus Asien (+15,4 Prozent) und Amerika (+10 Prozent) logierten wieder mehr Gäste in Schweizer Hotels.

GUTE GESCHÄFTSLAGE: (Zürich) Trotz des kleinen Dämpfers im vergangenen Monat ist die Geschäftslage bei den Schweizer Unternehmen immer noch gut. Zuvor hatte sie sich sechs Monate in Folge verbessert. Damit hat sich die schwierige Situation der Schweizer Unternehmen seit Jahresbeginn deutlich entspannt. Die Schweizer Wirtschaft befindet sich laut einer Umfrage vom Juli bei 4500 Unternehmen im Vorwärtsgang. Bei den Branchen zeigen sich indes grosse Unterschiede. Grösster Gewinner ist das Gastgewerbe, das spürbar aufatmet. Auch der Grosshandel meldet eine deutlich bessere Lage. Die lange vom Frankenschock gebeutelte Industrie ist ebenfalls im Aufwind. Der Personalabbau scheint vorbei. Eine leichte Eintrübung gibt es indes bei den Banken und Versicherungen sowie übrigen Dienstleistern. Die Detailhändler haben Mühe, aus ihrem Tal herauszukommen, denn die Geschäftslage ist jüngst wieder schlechter geworden.

WEITER NUMMER 1: (London) Die UBS ist nach wie vor die grösste Privatbank der Welt. Die Schweizer Grossbank verwaltet laut einer Studie fast 2,1 Billionen Dollar von reichen Privatkunden. Auf die UBS folgen die beiden US-Institute Bank of America (1,97 Billionen Dollar) und Morgan Stanley (1,95 Billionen Dollar). Dies geht aus einer jährlich berechneten Rangliste der Londoner Beratungsfirma Scorpio hervor. Den grössten Sprung nach oben machte im vergangenen Jahr die China Merchants Bank, die um fünf Ränge auf den 15. Platz zulegen konnte. Die Deutsche Bank fiel in der Rangliste nach zahlreichen Negativschlagzeilen, dem Rückzug aus mehreren Ländern und dem Verkauf der Vermögensverwaltung in den USA deutlich zurückgefallen.

NEUER CHEF: (Zürich) Die Vermarktungsfirma Admeira hat einen Chef. Bertrand Jungo wird im September die Aufgabe als Chief Executive Officer übernehmen. Der 51-jährige war von 2006 bis 2017 CEO der Manor-Gruppe und bereits davor 16 Jahre für die Warenhauskette tätig. Ringier-Chef Marc Walder zeigte sich in einer Mitteilung zufrieden. Die Mitglieder der interimistischen Geschäftsleitung, die das Unternehmen seit dem überraschenden Weggang von Martin Schneider Anfang April geleitet haben, werden den Angaben zufolge wieder vollumfänglich ihre angestammten Funktionen übernehmen. Der 50-jährige Schneider war seit dem 1. April 2016 CEO von Admeira. Er gab aus familiären Gründen diese Funktion ab.

SNB-FREMDWÄHRUNGSRESERVEN: (Zürich) Die Fremdwährungsreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben im vergangenen Monat deutlich zugelegt - und zwar um rund 21 Milliarden Franken. Die gegenwärtige Frankenschwäche schlägt sich auf die Bewertung der Devisenanlagen nieder. Per Ende Juli beliefen sich die Währungsreserven der SNB auf 714,3 Milliarden Franken, wie aus den aktuellen Bilanzpositionen der SNB hervorgeht. Das sind 20,6 Milliarden Franken mehr als noch im Juni. Der Anstieg im aktuellen Berichtsmonat gehört damit zu den stärksten seit Aufhebung des Mindestkurses im Januar 2015.

SINKENDE KONSUMENTENPREISE: (Neuenburg) Die Teuerung in der Schweiz ist im Juli zurückgegangen. Der Landesindex der Konsumentenpreise sank im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent auf 100,6 Punkte. Die Jahresteuerung ist seit Januar 2017 wieder positiv, nachdem sie zuvor während langer Zeit negativ gewesen war. Den Rückgang im Juli führt das BFS insbesondere auf die im Rahmen des Ausverkaufs reduzierten Preise für Bekleidung und Schuhe zurück. Ebenfalls weniger bezahlten die Konsumenten für den Luftverkehr sowie für Hotelübernachtungen. Die Preise für Pauschalreisen ins Ausland sowie jene für Beeren stiegen hingegen.

ZUKAUF IN DEN USA: (Hof) Der deutsche Medizinaltechnikkonzern Fresenius Medical Care (FMC) baut sein Geschäft in den USA mit einer zwei Milliarden Dollar schweren Übernahme aus. Der Dialyseproduktspezialist erwirbt NxStage Medical für 30 Dollar je Aktie in bar. Das entspricht einem Aufschlag von rund 30 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. NxStage aus der Nähe von Boston entwickelt, produziert und vermarktet Dialysegeräte für den Einsatz in der Heimdialyse. Mit rund 3400 Mitarbeitern erzielte NxStage 2016 einen Umsatz von 366 Millionen Dollar. Das Unternehmen schreibt wegen hoher Entwicklungskosten und Investitionen in das Wachstum seit Jahren rote Zahlen. Im vergangenen Jahr verringerte sich der Verlust von 15,3 auf 4,7 Millionen Dollar.

WENIGER PRODUZIERT: (Berlin) Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im Juni nach zuvor fünf Anstiegen in Folge erstmals wieder gedrosselt. Industrie, Baubranche und Energieversorger stellten zusammen 1,1 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Ökonomen hatten dagegen mit einem Wachstum von 0,2 Prozent gerechnet, nachdem die Fertigung im Mai noch um kräftige 1,2 Prozent zugelegt hatte. Trotz des unerwarteten Rückschlags zog die Produktion im gesamten zweiten Quartal um 1,8 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres an.

KEINE ELEKTROAUTO-QUOTE: (Brüssel) Elektroautos finden erst langsam ihre Abnehmer - zum Beispiel, weil Stromtankstellen fehlen. Die EU-Kommission will abgasarme Wagen zwar fördern. Von Quoten für E-Autos könne aber keine Rede sein, heisst es bei der Brüsseler Behörde. Die EU-Kommission plant keine verbindliche Quote für Wagen mit Elektroantrieb. "Es hat niemals irgendwelche Pläne zur Einführung einer Quote für Elektroautos gegeben", sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde. Sie reagierte damit auf einen Medienbericht, wonach es Überlegungen gebe, den Autoherstellern ab 2025 den Anteil emissionsarmer Fahrzeuge vorzuschreiben.

WEITERE FINANZIERUNG: (Palo Alto) Tesla will sich inmitten des Produktionsausbaus für sein erstes günstigeres Modell weitere 1,5 Milliarden Dollar am Markt besorgen. Der Elektroauto-Hersteller kündigte die Ausgabe ungesicherter Schuldpapiere mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2025 an. Finanzielle Details wie die Verzinsung sollen noch festgelegt werden. Tesla ist gerade dabei, die Produktion von 84'000 Fahrzeugen im vergangenen Jahr auf 500'000 Wagen bis Ende 2018 hochzuschrauben. Das verschlingt viel Kapital und Tesla holte sich bereits Milliarden dafür. Das neue Model 3 zum US-Preis von 35'000 Dollar vor Steuern und Umweltvergünstigungen soll dem Elektroauto-Anbieter den Weg in einen breiteren Markt eröffnen. Ende Juli wurden die ersten 30 Fahrzeuge ausgeliefert. Tesla hat über 450'000 Reservierungen für das Fahrzeug.

AUTOS AUS DEM IRAN: (Teheran/Paris) Der französische Autokonzern Renault wird künftig auch im Iran Autos bauen. Renault-Vize Thierry Bolloré unterzeichnete in Teheran einen Vertrag über die Produktion von 300'000 Autos pro Jahr. Investiert werden sollen 660 Millionen Euro. Renault gründete zusammen mit zwei iranischen Partnern ein Gemeinschaftsunternehmen - Renault hält daran 60 Prozent, die staatliche iranische Behörde für industrielle Entwicklung 20 Prozent und das iranische Privatunternehmen Parto Negin Nasseh die restlichen 20 Prozent. Das Gemeinschaftsunternehmen will ein Werk in Saveh rund 120 Kilometer südwestlich von Teheran modernisieren und dort in einem ersten Schritt rund 150'000 Autos pro Jahr herstellen. Bis 2022 soll das Ziel von 300'000 Autos pro Jahr erreicht werden, von denen 30 Prozent exportiert werden sollen.

COMIC-VERLAG FÜR NETLIX: (Los Gatos) Der Videodienst Netflix hat sich einen eigenen Comic-Verlag zugelegt. Aus dem Hause Millarworld stammen unter anderem Serien wie "Kick-Ass" und "Kingsman", die bereits mit Erfolg verfilmt wurden. Bei Netflix laufen derzeit exklusiv Serien auf Basis von Marvel-Comics wie "Daredevil" oder "Iron Fist". Allerdings gehört Marvel mit Figuren wie die "Avengers" dem Unterhaltungsriesen Disney - und Netflix könnte sich mit dem Kauf eines eigenen Comic-Verlags gegen ein mögliches Auslaufen dieses Deals absichern. Ein Kaufpreis für Millarworld wurde nicht genannt. Die jährlichen Netflix-Zahlungen an Disney werden laut US-Medienberichten auf 300 Millionen Dollar geschätzt. Hinter Millarworld steht der Comic-Zeichner Mark Millar.

(AWP)