Als Auslöser für die neue Bewertung der Zinspolitik in den USA gelten Aussagen führender amerikanischer Notenbanker. In der Nacht ist die Rendite für richtungsweisende US-Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren auf bis zu 2,42 Prozent gestiegen. Am Dienstagnachmittag hatte die Rendite noch bei 2,36 Prozent gelegen. Auch in der kurzen zweijährigen Laufzeit kam es zu einem vergleichsweise starken Anstieg der Renditen.

William Dudley, der einflussreiche Präsident der regionalen Notenbank von New York, hatte am Dienstag in einer Rede vor dem Auftritt von Präsident Donald Trump gesagt, dass eine weitere Zinserhöhung zuletzt "viel mehr zwingender" geworden sei. Sein Kollege John Williams, Chef der Notenbank in San Francisco sagte zudem, dass eine Zinserhöhung beim nächsten Treffen der Fed im März ernsthaft erwogen werden könnte.

Nach den beiden Reden hat sich die Einschätzung für eine Zinserhöhung der Fed im März an den Finanzmärkten grundlegend geändert. Während die Wahrscheinlichkeit vor den Reden noch mit etwa 50 Prozent eingeschätzt wurde, ist der Wert auf zuletzt 80 Prozent gestiegen. Damit gilt eine Zinserhöhung an den Märkten gemeinhin als eingepreist. Seit Dezember liegt der Leitzins in den USA in einer Spanne zwischen 0,50 Prozent und 0,75 Prozent.

Am Freitag steht noch eine stark beachtete Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen auf der Agenda, die für neue Impulse am amerikanischen Rentenmarkt sorgen könnte. Die nächste Zinsentscheidung der Fed wird am 15. März veröffentlicht.

(AWP)