Der starke Rücksetzer folgt auf einen ebenfalls kräftigen Rückgang des ISM-Index für die Industrie. Nach Zahlen vom Dienstag war der wichtige Konjunkturindikator auf den tiefsten Stand seit etwa zehn Jahren gefallen. Der Einbruch hatte an den Finanzmärkten neuerliche Rezessionsängste ausgelöst und die Börsen stark belastet.
Besondere Aufmerksamkeit zog am Donnerstag der Rückgang des ISM-Beschäftigungsindikators auf sich. Er fiel auf den tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Der Arbeitsmarkt und die Binnennachfrage galten bisher als stabilisierende Faktoren und Ausgleich zur schwachen Industrie. Diese Stützpfeiler der Konjunktur scheinen aber mittlerweile zu bröckeln. "Jetzt erwischt es auch das Dienstleistungsgewerbe", resümierte Thomas Gitzel, Chefökonom der Liechtensteiner VP Bank.
Die Finanzmärkte reagierten deutlich auf die schwachen Daten. Die US-Aktienmärkte gaben nach. Als sicher empfundene Anlagen wie amerikanische Staatsanleihen legten dagegen zu. Auch der Goldpreis stieg. Der US-Dollar wurde durch die Daten belastet. Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank bereits auf ihrer nächsten Zinssitzung Ende Oktober stieg auf 90 Prozent.
Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen.
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(AWP)