Zum Jahresstart war die Wirtschaft noch wesentlich stärker um 3,1 Prozent gewachsen. Die Abschwächung im Frühling trat ein, obwohl der Konsum der privaten Haushalte mit 4,7 Prozent so stark wuchs wie seit etwa fünf Jahren nicht mehr. Belastung kam jedoch von anderen Seiten: So entwickelte sich der Aussenhandel schwächer als zunächst vermutet. Hier dürfte der Handelsstreit mit China eine Rolle gespielt haben.
Schwächer als bisher gedacht fiel zudem die Langerhaltung der Unternehmen aus, es wurde also weniger auf Halde produziert. Die Bauinvestitionen und die Ausgaben des Bundes sowie der Lokalregierungen wurden ebenfalls nach unten korrigiert.
Das von der Regierung Donald Trump angepeilte Wachstumsziel von drei Prozent gerät mit der jüngsten Entwicklung wieder etwas ausser Reichweite. Viele Ökonomen sind der Meinung, eine derart hohe Wachstumsrate sei für entwickelte Volkswirtschaften auf Dauer unrealistisch. Trump dagegen hält ein noch höheres Wachstum für möglich und gibt der US-Notenbank Fed die Schuld, dass es niedriger liegt. Die Leitzinsen der Fed seien viel zu hoch, lautet sein zentrales Argument.
In den USA werden Wachstumszahlen stets auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben damit an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Wachstumstempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird auf diese Methode verzichtet. Wachstumszahlen aus den beiden grossen Wirtschaftsräumen sind deshalb nicht unmittelbar miteinander vergleichbar./bgf/jkr/jha/
(AWP)