Als Belastungsfaktor für die europäischen Märkte sah Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK enttäuschende Wachstumsdaten aus China. Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt hatte im dritten Quartal mit einem Wachstum von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich an Fahrt verloren. Experten hatten im Schnitt mit einem etwas stärkeren Anstieg gerechnet. Nach einem Rekordzuwachs im ersten Quartal ist es der bisher schwächste Wert im laufenden Jahr.

Die Daten drückten vor allem an den asiatischen Handelsplätzen auf die Stimmung: Mit den Aktienkursen insbesondere an Chinas Festlandsbörsen, aber auch in der Sonderverwaltungszone Hongkong und in Japan ging es zu Wochenbeginn bergab.

Am deutschen Markt steht Teamviewer im Fokus. Der Fernwartungssoftware-Spezialist sucht einen neuen Finanzchef. Amtsinhaber Stefan Gaiser geht laut dem Unternehmen im gegenseitigen Einvernehmen mit Ablauf des Vertrags 2022. Vorstandschef Oliver Steil bleibt dagegen. Die beiden Manager waren bei Investoren zuletzt in die Kritik geraten. "Tamviewer muss bei den Margen und beim Absatz wieder in die Spur finden", erklärte ein Börsenhändler. Es bleibe abzuwarten, ob es dafür nicht eines umfassenderen Umbaus bedürfe. Vorbörslich gewannen die Aktien auf der Handelsplattform Tradegate mehr als ein Prozent.

Für Kursbewegungen sorgten auch Analystenaussagen. Rational-Titel legten um fast drei Prozent zu, nachdem die Privatbank Berenberg sie hochgestuft hatte und nun zum Kauf rät. Analyst Philippe Lorrain hält die Papiere des Grossküchenausstatters für klar unterbewertet und traut ihnen mit dem auf 1170 Euro angehobenen Kursziel einen Anstieg über das Rekordhoch aus dem August zu.

Beim Recycling-Spezialisten Befesa konnten sich die Anteilseigner vorbörslich über ein Kursplus von knapp ein Prozent freuen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs nahm die Beobachtung der Aktien mit einer Kaufempfehlung wieder auf.

Dagegen ging es für die Anteilsscheine des Kunststoffkonzerns Covestro um rund 0,8 Prozent bergab. Hier belastete eine gestrichene Kaufempfehlung der französischen Grossbank Societe Generale. Die aktuell starke Gewinnentwicklung sollte zwar kurzfristig stützen, doch gebe es grosse Risiken mit Blick auf China, begründete Analyst Thomas Swoboda seine neue Einschätzung./gl/jha/

(AWP)