Die anschliessende Erholung an der tonangebenden US-Börse hatte dann aber auch hierzulande die Anleger aufatmen lassen. So war der Dax letztlich am Vortag mit einem kleinen Plus aus dem Handel gegangen. Wegen der Kursturbulenzen der vergangenen Tage ist die Wochenbilanz im deutschen Leitindex bisher aber negativ.

Für den EuroStoxx 50 wurde am Freitagmorgen zuletzt ein Plus von rund einem halben Prozent erwartet.

Marktbeobachter rätselten zuletzt, ob das Störfeuer aus den USA nur eine Eintagsfliege war oder der Auftakt zu einer Kurskorrektur. Nach anfänglichen Rekorden waren die Kurse an der Wall Street in dieser Woche eingebrochen aus Sorge, dass eine zu starke Inflation die beginnende Erholung der US-Konjunktur abwürgen könnte. Befürchtungen, die US-Notenbank (Fed) könne daher schneller als gedacht erste Zinsschritte einleiten, versuchte diese aber schnell zu entkräften.

"Die Fed bleibt bei ihrer These, dass der aktuelle Inflationsanstieg nur vorübergehend ist", schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC-Partners. Der Versuch der US-Notenbank, die Börsen zu beruhigen, sei damit zumindest aufs Erste gut gelungen. Trotzdem bleibe die Nervosität unter Anlegern hoch.

Am letzten Tag der Handelswoche ist die Konjunkturagenda neben dem EZB-Sitzungsprotokoll mit einigen US-Daten bestückt. Auf Unternehmensseite haben die Anleger nach der feiertagsbedingten Pause am Vortag wieder einige Bilanzen zu verarbeiten. Der Höhepunkt des Zahlenreigens ist aber überschritten. Als Nachzügler im MDax der mittleren Werte legten Knorr Bremse und Encavis Zahlen vor.

Knorr Bremse startete überraschend gut in das Jahr. Vor allem beim operativen Gewinn schnitt der Lkw- und Zugbremsen-Hersteller besser ab als erwartet. Auf der Handelsplattform Tradegate legte das Papier vorbörslich im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs deutlich zu.

Vorbörslich im Minus standen dagegen die Encavis-Papiere nach der Zahlenvorlage. Der Wind- und Solaranlagenbetreiber hatte zu Jahresbeginn weniger Umsatz und Ergebnis erwirtschaftet, flaue Winde und höhere Kosten belasteten. Das Quartal überzeuge auf den ersten Blick nicht, erklärte ein Marktbeobachter.

BVB-Papiere waren nach dem Pokalsieg der Borussen vorbörslich gefragt. Daneben könnten auch Fraport -Aktien nach der Veröffentlichung der Verkehrszahlen des Flughafenbetreibers einen Blick wert sein. Ein Börsianer verwies darauf, dass starke Wachstumsraten im April auch dem Corona-Lockdown im Vorjahr geschuldet seien./tav/jha/

(AWP)