Im Fokus der Anleger bleibt die Marke von 10'800 Zählern, die seit Monaten eine zu hohe Hürde ist. Erst wenn der Index deutlicher darüber gehandelt werde, am besten auch für längere Zeit oder sogar zum Tagesschlusskurs, würde die Börsenampel wieder auf grün springen, sagte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Allerdings fehlen dafür bislang die nötigen Impulse.

KONJUNKTURDATEN UND NOTENBÄNKER IM BLICK

Im Verlauf richten sich die Blicke auf einige Konjunkturdaten. "Der Datenkalender hat vor allem US-Einträge zu bieten", sagte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Der Blick richte sich auf die Erzeugerpreise des Monats Oktober und die Produktionszahlen. Positive Indikationen lieferten sowohl die Pkw-Verkaufszahlen als auch der Index der geleisteten Arbeitsstunden im Oktober.

Ausserdem stehen wie am Vortag weitere Reden von US-Notenbankern im Fokus, nachdem führende Währungshüter der Fed am Dienstag Hinweise auf eine mögliche Leitzinsanhebung im Dezember gegeben hatten. Fed-Mitglied Daniel Tarullo hatte in Washington die steigende Gefahr eines zu starken Überhitzens der Wirtschaft betont und dabei auf die allmählich anziehende Inflation, den Jobzuwachs sowie auf steigende Löhne verwiesen.

BAYER UND MORPHOSYS VORBÖRSLICH UNTER DRUCK

Bayer verloren vorbörslich mehr als 3 Prozent, nachdem der Chemie- und Pharmakonzern am Vorabend nach Börsenschluss den ersten Schritt zur Finanzierung der 66 Milliarden US-Dollar schweren Monsanto-Übernahme mitgeteilt hatte. Der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern musste beim Zinssatz und der Wandlungsprämie die für ihn ungünstigsten Konditionen der angekündigten Spannen hinnehmen.

Morphosys-Aktien zollten am Mittwoch einer Kapitalerhöhung ihren Tribut. Weil sich das Biotechnologie-Unternehmen rund 115 Millionen Euro für Forschungsvorhaben, Einlizensierungen und mögliche Zukäufe besorgte, büssten die Titel auf der Handelsplattform Tradegate rund sechs Prozent ein. 2,62 Millionen neue Aktien wurden laut Unternehmensangaben bei einer Privatplatzierung an institutionelle Anleger zu je 44 Euro verkauft.

WIRECARD MIT ZAHLEN - UMSTUFUNGEN BEWEGEN

Die Berichtssaison hat am Mittwoch noch einige Nachzügler zu bieten. Aktien von Wirecard gewannen vorbörslich wegen eines optimistischen Ausblicks fast 5 Prozent. Der Zahlungsdienstleister stellte auch für 2017 ein kräftiges Gewinnplus in Aussicht. Resultate gibt es am Morgen ausserdem vom Autozulieferer Leoni und dem Laborgerätehersteller Stratec.

Darüber wirkten sich noch zahlreiche Analystenkommentare kursbewegend aus. Im Fokus standen dabei vor allem die zuletzt stark gebeutelten Versorgeraktien: RWE stiegen auf der Handelsplattform Tradegate um 1,5 Prozent, nachdem es optimistischere Stimmen von Berenberg und Goldman gab. Bei Eon dagegen äusserten sich die Experten unterschiedlich: Während Berenberg die Titel auf "Hold" hebt, verwiesen Händler auf eine Abstufung durch die Citigroup./tih/fbr

(AWP)