Zuletzt hatten Anzeichen einer nachlassenden US-Inflation den Börsen nach oben verholfen und diese Tendenz riss am vergangenen Freitag auch im New Yorker Handel nicht ab - mit einem anhaltend guten Lauf vor allem der Technologiewerte. "Es wäre aber zu früh, Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen ad acta zu legen", warnten die Experten der Landesbank Helaba am Morgen mit Verweis auf die weiter vorhandenen geopolitischen Risiken, "die schnell wieder durchschlagen könnten."

Während in den USA auch bei etwas geringerem Inflationsdruck die Zinsen zunächst wohl weiter erhöht werden und es - wie in der Eurozone - vor allem darum geht, wie gross der nächste Zinsschritt ausfallen wird, geht China den Weg der geldpolitischen Lockerung. Um der schwächelnden Wirtschaft zu helfen, senkte Chinas Zentralbank am Montag überraschend erstmals seit Januar den Zinssatz für einjährige Refinanzierungsgeschäfte mit den Banken. Jüngste Wirtschaftsdaten aus dem Reich der Mitte fielen schwach aus.

Unternehmensseitig warten am Montag auf die Anleger in Deutschland einige Nachzügler aus der Berichtssaison. So stehen aus dem Dax die Resultate des Konsumgüterkonzerns Henkel auf dem Programm. Henkel erhöhte die Umsatzprognose für das laufende Jahr. Für die Titel ging es vorbörslich auf Tradegate um zwei Prozent nach oben verglichen mit dem Xetra-Schluss vom Freitag. Es winkt im Xetra-Handel der höchste Stand seit Anfang März.

Hellofresh legten auf Tradegate nach den endgültigen Zahlen für das zweite Quartal um 3,3 Prozent zu. Analyst William Woods von Bernstein Research monierte in einer ersten Reaktion die Entwicklung der Kundenzahl, obwohl der Kochboxenlieferant mehr Geld in Werbung gesteckt habe. Kursstützend könnte indes wirken, dass die US-Bank JPMorgan den europäischen Internetsektor positiver betrachtet. Die Bedingungen für Wachstum verbesserten sich, hiess es in einer aktuellen Studie von Analyst Marcus Diebel, in der der Experte auch die Aktien des Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1 doppelt hochstufte von "Underweight" auf "Overweight". Auto1 gewannen auf Tradegate 3,4 Prozent.

Die Stammaktien des Autovermieters Sixt sanken dagegen nach einer vom Investmenthaus Stifel gestrichenen Kaufempfehlung um 1,1 Prozent. Ferner stehen am Montag mit Geschäftszahlen im Blick der Windkraftanlagenhersteller Nordex , der Solar- und Windpark-Betreiber Encavis sowie der Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties ./ajx/mis

(AWP)