In den ersten beiden Handelstagen im Oktober ging es für den Dax im Sog von Konjunktursorgen um rund vier Prozent abwärts, nachdem der ganze September noch einen Zuwachs von mehr als vier Prozent gebracht hatte. Am Donnerstag zeigte sich in den USA zudem, dass die Industrieschwäche zunehmend auf die Dienstleister übergreift. Investoren setzen nun wieder stärker darauf, dass die US-Notenbank Fed der Wirtschaft und den Finanzmärkten mit weiteren Zinssenkungen unter die Arme greift.
Der MDax , der die mittelgrossen deutschen Werte umfasst, rückte am Freitagmorgen mit 0,94 Prozent auf 25 353,80 Punkte etwas weiter vor als der Dax. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,22 Prozent zu.
Zum Wochenschluss richten sich die Blicke auf den US-Arbeitsmarktbericht und ob die zunehmend trüben Konjunkturaussichten bereits Spuren am Jobmarkt hinterlassen haben. Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba gab sich gelassen: "Bislang gibt es keine Anzeichen für eine aufkommende Schwäche". Er rechnet mit einer soliden Zunahme der Beschäftigung im September. Sollten die Daten jedoch enttäuschen, könnten Beobachtern zufolge wieder Spekulationen um Zinssenkungen aufkommen.
Bei den Einzelwerten gewannen die Aktien von Airbus 4,2 Prozent. Der von den USA auf importierte Airbus-Flugzeuge erhobene Strafzoll von 10 Prozent liege deutlich unter dem, was der US-Konkurrent Boeing für angemessen befunden hätte, hiess es im Handel. Am Vortag hatte sich daraufhin an der Börse Euronext bereits Erleichterung breit gemacht, Airbus-Aktien hatten um gut 4 Prozent zugelegt.
Erholt präsentierten sich auch die Aktien von Technologie-Unternehmen, die zuletzt unter Druck geraten waren: Infineon stiegen um 1,2 Prozent und Dialog Semiconductor um 2,8 Prozent. Die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" berichtete unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, die Nachfrage nach dem iPhone 11 von Apple sei höher als gedacht. Händler sahen Infineon und Dialog als Profiteure.
Spannend könnte es im weiteren Verlauf für die Aktien von Osram werden. Die österreichische AMS will bekanntgeben, wie viele Osram-Aktionäre ihre Kaufofferte von 41 Euro je Osram-Aktie angenommen haben. Als Mindestannahmeschwelle hatte AMS 62,5 Prozent aller Aktien des Lichtspezialisten angesetzt. Sollte diese Schwelle nicht erreicht werden, wäre die Offerte gescheitert. Händler schliessen in diesem Fall Kursverluste der Osram-Aktien nicht aus. Zuletzt bewegten sich diese mit 40,60 Euro kaum von der Stelle./bek/jha/
(AWP)