Der Dax erlebte zwar in dieser Woche turbulente Tage mit einem zwischenzeitlichem Rutsch bis fast auf das Mai-Tief von 14 816 Punkten. Das erste Abgleiten unter die 200-Tage-Linie seit rund einem Jahr aber wurde schnell abgefangen. Diese Kurve gilt als Massstab für den langfristigen Trend. Auf Wochensicht deutet sich ein moderates Plus an.

Der MDax der mittelgrossen Börsenwerte notierte am Freitag 0,10 Prozent im Minus bei 33 471,66 Punkten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone fiel ebenfalls leicht.

An diesem Freitag sei nun wieder "Payroll-Tag", schrieb der Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Nach dem durchwachsenen letzten Arbeitsmarktbericht rechneten die Börsianer diesmal mit einer stärkeren Erholung. "Mit einem starken Arbeitsmarktbericht springt die Tapering-Ampel auf Grün" - die US-Notenbank könnte also erwartungsgemäss ihre Pandemie-Notkäufe von Staatsanleihen zur Konjunkturstützung reduzieren.

Derweil sei zwar das "Gespenst der US-Zahlungsunfähigkeit vertrieben", fuhr Altmann fort - allerdings nur bis zur Vorweihnachtszeit. "Damit hat die US-Schuldengrenze das Potenzial, eine Jahresendrally an den Börsen frühzeitig zu ersticken oder gar komplett zu verhindern."

Unter den Einzelwerten stehen zum Wochenschluss unter anderem Immobilienunternehmen im Blick. Der Dax-Konzern Vonovia könnte vor dem Einstieg beim in schweres Fahrwasser geratenen Branchenkollegen Adler Group stehen. Vonovia hat das Recht, über die nächsten 18 Monate einen Anteil von 13,3 Prozent an Adler zum Preis von 14 Euro je Aktie zu erwerben. Allerdings will sich Vonovia die Zeit nehmen, den Immobilienbestand von Adler erst einmal genau zu prüfen.

Die Aktien von Adler waren am Mittwoch um ein Viertel auf 10 Euro eingebrochen, nachdem der Shortseller Viceroy schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen erhoben hatte. Adler wies diese später "auf das Schärfste" zurück. An diesem Freitag nun zogen die Papiere der Adler Group um fast 12 Prozent auf 12,91 Euro an und waren damit mit Abstand der Favorit im Nebenwerteindex SDax . Die Anteilsscheine von Vonovia bewegten sich kaum vom Fleck.

An der Dax-Spitze zogen die Papiere von Daimler um fast drei Prozent an. Die Schweizer Grossbank UBS empfahl die Anteilsscheine zum Kauf. Analyst Patrick Hummel rechnet mit einer Erholung der Produktion des Autobauers, die aktuell noch von der Chipkrise betroffen ist. Das könnte 2022 zu einem Rekordjahr für Mercedes-Benz machen.

Ein positiver Analystenkommentar verlieh auch den Papieren von Ströer Schub. Die Anteilsscheine stiegen um gut drei Prozent und belegten damit den ersten Platz im MDax, nachdem sich die britische Investmentbank Barclays positiv zu den Aktien des Werbevermarkters geäussert hatte./la/mia

(AWP)